14 April 2006

Trennung von Arbeitsmarkt und Sozialpolitik

In der Verlags-Zeitschrift "a tempo" erscheinen seit Januar bemerkenswerte Interviews unter dem Titel "Zukunft der Arbeit".

In der Ausgabe 03/2006 wurde der Schweizer Volkswirtschaftler Professor Dr. Thomas Straubhaar, Leiter des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts interviewt.

Einen grundsätzlichen Gedanken von Ihm möchten wir besonders hervorheben:

"Für mich ist es entscheidend, zu trennen zwischen dem Arbeitsmarkt, auf dem sich der Lohn entsprechend dem Spiel von Angebot und Nachfrage bildet, und der Sozialpolitik, die sich dazu bekennt, dass alle in die Lage versetzt sein sollen, ein Leben in Würde zu führen."

Auf diesem Grundgedanken u.a. baut die "Initiative Grundeinkommen" auf.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

wie kann es sein, das die initiative grundeinkommen auf die idee eines "arbeitsmarktes* baut, wo doch arbeit niemals verkauft werden kann, weil sie doch jedem menschen sein eigen ist.

auf dem gebiet der arbeitt darf also niemals von markt gesprochen werden. denn arbeit ist kein wirtschaftsgut.
sie kann nicht angebot und nachfrage unterliegen.

sozialpolitik, ist auch so ein unwort, denn im sozialen sollen wir geschwisterlich teilen, assoziationen bilden um gemeinsam herauszufinden, was eigentlich von bedarf ist und nicht politisieren.

(siehe auch: Arbeitskraft = Ware = Diskriminierung der Beschäftigten – und nicht Beschäftigten)

Enno Schmidt hat gesagt…

Die Initiative Grundeinkommen baut nicht auf das Unwort eines Arbeitsmarktes. Arbeit ist keine Ware. Sozialpolitik als Schadensbegrenzer eines freien Marktes - und "Arbeitsmarktes" - ist auch nicht unsere Vorstellung. Denn Arbeit ist ein soziales Geschehen. Unworte und Unbegriffe sind aber die gängige Sprache und reichen auch weit in die Praxis. Das Grundeinkommen kann dazu beitragen, dass die Begriffe auf die Füße gestellt werden. Wir wollen nicht danach selektieren, ob jemand ganz auf unserer Wellenlinie liegt und unserer Begrifflichkeit entspricht. Wir wollen Menschen zu Wort kommen lassen, die aus ihrer eigenen Überzeugung etwas zum Grundeinkommen sagen. In dem Interview mit Herrn Straubhaar nennt dieser - neben anderem - einige vernünftige Gesichtspunkte. Darum ist hier auf ihn verwiesen.
Mit der Überschrift: "Arbeitskraft=Ware=Diskriminierung der Beschäftigten - und nicht Beschäftigten" sollte darauf hingewiesen werden, dass die Gleichsetzung von Arbeit mit Ware eine Diskriminierung des Menschen ist. Hans Schäppi, der unter dieser Überschrift zitiert wird, ist übrigens nicht für ein Grundeinkommen. Aber was er schreibt sind interessante Aspekte für ein Grundeinkommen.
Die reine Lehre suchen wir nicht bei anderen. Wir suchen die Qualitäten, die sich ergänzen, nicht die Quantitäten, die sich verdrängen.

Anonym hat gesagt…

vielen dank!