Hans Schäppi, Gewerkschaft UNIA, schreibt im neu erschienen Buch Wohlstand durch Gerechtigkeit:
Etwa 60.000 Personen arbeiten in Beschäftigungsprogrammen oder mit Zwischenverdienst, was die Zahl der Stellensuchenden laut Seco [Staatssekretariat für Wirtschaft, Sommer 2005: 150.000 Personen arbeitssuchend, Arbeitslosenquote 3,8 Prozent] auf 210.000 Personen oder auf eine Quote von 5,2 Prozent erhöht. [...] Nicht eingerechnet in die Erwerbslosigkeit sind Personen, die wegen des Wegfalls des Arbeitsplatzes vorzeitig pensioniert oder über die Invalidenversicherung aus dem Arbeitsprozess ausgesteuert sind. Während in den 1980er Jahren noch viele handicapierte Personen in den Arbeitsprozess integriert werden konnten, sind sie in den 1990er Jahren verstärkt aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden, wodurch die Invalidisierungsquote rasch angestiegen ist. [...] Dies hat dazu geführt, dass heute die Versicherungsfälle strenger gehandhabt werden und die dadurch eingesparten Kosten bei der Sozialhilfe der Kantone anfallen.
[Wo dann wiederum die Sozialhilfe reduziert wird um Kosten zu sparen – den letzten beißen die Hunde.]
Über die rund 5 Prozent Erwerbslosen hinaus gibt es in der Schweiz eine große Zahl von unterbeschäftigten Personen. Die SAKE-Umfrage [schweizerische Arbeitskräfteerhebung des Bundesamtes für Statistik] zählt für das Jahr 2005 388.000 unterbeschäftigte Personen und damit ein Volumen von 113.000 fehlenden Vollzeitstellen. So müssen wir davon ausgehen, dass im Herbst 2005 in der Schweiz etwa 325.000 Stellen fehlen, was einer Erwerbslosenquote von über 7 Prozent entsprechen würde."
1 Kommentar:
Mir fehlt in diesem Artikel noch der Hinweis aus die Quersubventionierung der Schweizer Wirtschaft über die Verbindung Temporärsystem/Zwischenverdienst/Arbeitslosenversicherung.
So trägt der Arbeiter über seine Beitäge zur Arbeitlosenversicherung das Unternemerische Risiko der Wirtschaft mit!
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