31 Mai 2006

Interview mit Brita Polzer, Autorin



L'arc-Interview mit Brita Polzer, Autorin zu Kunstprojekten, Künstlern und Gesellschaft, Zürich

grundeinkommen.tv: Du sprachst von der Objektorientierung in der Kunst, die damit zusammenhängt, dass man ein Produkt herstellen will. Mit dem Grundeinkommen könnte sich daran etwas ändern.
Brita Polzer: Mit dem Grundeinkommen wäre die Chance auf eine Erweiterung des Kunstbegriffs gegeben. Bisher sind Künstler und Künstlerinnen, wenn sie überleben wollen, mehr oder weniger gezwungen, sich auf die Vorgaben von Markt und Museen einzulassen. Der Markt verlangt materielle Produkte, die verkauft werden können. Museen wollen im Grunde nicht viel anderes. Sie wollen Werke, die sie sammeln, ausstellen und vermitteln können. Durch das Grundeinkommen würden Künstlerinnen und Künstler in die Lage versetzt, sich freier von diesen Vorgaben zu machen. Sie könnten ihren Blick vom Objekt auf das Subjekt lenken, von der Herstellung von Gegenständen auf Interaktionen, Kommunikationen, Handlungen von Menschen.

g.tv: Du sagtest, Du fändest am Grundeinkommen bemerkenswert, dass Menschen aus allen Breichen zusammenkommen. Grundeinkommen als das, wo die Menschen sich treffen. Was für eine Idee steht für Dich dahinter?
B. P.: Generell denke ich, dass die Idee des Grundeinkommens grenzüberschreitende Sprengkraft hat, ein ideelles Potential darstellt, auf das man sich von ganz verschiedenen Perspektiven aus einlassen kann. Schon die Idee verbindet, löst Diskurse aus mit Leuten, die man sonst nie kennen gelernt hätte.
Auch ein veränderter Kunstbegriff – der ja im übrigen keineswegs neu ist - würde mehr Teilhabe und Austausch mit sich bringen. Das Verhältnis von Produzent und Rezipient würde ein anderes. Die Autorschaft könnte zum großen Teil an ein Publikum, an Partizipierende, an Mitmachende übergeben werden. Wobei ich allerdings das Feld der Kunst als einen speziellen Raum mit spezieller Aura nicht würde aufgeben wollen.


g.tv: Du siehst mit dem Grundeinkommen eine Möglichkeit, die einen Raum schafft, in dem das, was mit 'Erweiterter Kunst' gemeint ist, stattfinden kann?
B. P.: Ja, genau.

g.tv: Was würde ein Grundeinkommen für Dich und Deine eigene Arbeit bedeuten?
B. P.: Was sich mit dem Workshop hier herausgestellt hat ist, dass es die Möglichkeit gibt, über ganz breite Lebensbereiche völlig neu nachzudenken. Insofern hat das Grundeinkommen für mich ein Potential, neu zu denken, und zwar alle Lebensbereiche betreffend. Es hat das Potential, alle Bevölkerungsschichten, Altersschichten, Geschlechter mit einzubeziehen im Nachdenken über das Grundeinkommen. Dieses Partizipative ist für mich wohltuend.

g.tv: Was für einen Wert siehst Du darin?
B. P.: Ich würde hoffen, dass es zu mehr Verantwortlichkeit führt, zu mehr Selbstbestimmung, zu mehr Eigenverantwortlichkeit.

g.tv: Was sind für Dich Gefahren beim Grundeinkommen?
B. P.: Das, was Du vorhin, bezogen auf mittelalterliche Malerei, mit dem verloren gegangenen Goldgrund beschrieben hast. Da das Grundeinkommen bedingungslos wäre, fielen viele bisherige Glaubenssätze und Lebensregeln weg, die bisher durch die Koppelung von Arbeit und Einkommen vorhanden sind. Regeln und Grenzen sind ja keineswegs nur schlecht. Ich lebe mit meinen Kindern zusammen und ich gebe Regeln und Gesetze vor. Diese bilden einen Rahmen, den man aber vielleicht auch als Umarmung sehen kann. Regeln werden über den Haufen geworfen, man lehnt sich dagegen auf, aber sie stecken ein Feld ab, innerhalb dessen man sich geborgen fühlt. Die Frage beim bedingungslosen Grundeinkommen wäre, wie man neue Umarmungen schafft. Im negativen Fall wären das schlechte Gesetze, im positiven so etwas wie neue, produktive Grenzen. Das wäre für mich die Herausforderung.

Mit Brita Polzer sprach Enno Schmidt am 14. Mai 2006 in Romainmotier

30 Mai 2006

Wie Grundeinkommen wirkt - IV - Sascha Liebermann



Sascha Liebermann bei der Auftaktveranstaltung der Initiative Grundeinkommen im L'arc über Pflege und Grundeinkommen.

"...werden die Löhne steigen oder sinken?"

29 Mai 2006

Daniel Häni im Sonntagsblickmagazin SIE & ER

Aus dem Artikel der gestern in einer Auflage von über 300'000 Exemplaren in die Schweizer Haushalte einzog:

"2000 Franken im Monat für alle Erwachsenen, auch Kinder hätten ihrem Alter entsprechend ein Einkommen. Ausbezahlt als Mehrwertvergütung an alle. Die Finanzierung? Für die 7 Mio Menschen in der Schweiz bräuchte es 7000 "Ospel"*. Die Sozialämter könnten geschlossen werden, es bräuchte auch keine Sozial-Detektive mehr."

*1 "Ospel" entspricht 24 Mio Franken. (Das offiziele Jahressalär des CEO der UBS)


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27 Mai 2006

Initiative Grundeinkommen im Cabaret Voltaire



Am Donerstag 22. Juni um 20 Uhr sind Enno Schmidt und Daniel Häni eingeladen zu einem öffentlichen Gespräch im Cabaret Voltaire in Zürich.

Die Veranstaltung wird organisiert und kuratiert von Brita Polzer und steht unter dem Titel "Grundeinenkommen - und die Kunst?"

Weiter GesprächsteilnehmerInnen sind: Tim Zulauf (freier Autor, Theaterprojekte, Kunstkritiker), Gabriela Christen (Kunstredaktorin bei SR DRS 2, Dozentin HGKZ), Claudia Jolles (Chefredaktorin Kunst-Bulletin) und Dorothea Strauss (Künstlerische Direktorin Haus Konstruktiv) denken mit.

Interview mit Christof Dietler, Agronom



L'arc-Interview mit Christof Dietler, "neues unternehmen", Entwickler und Berater für Unternehmen, langjähriger Geschäftsführer der BIO SUISSE, Chur.

grundeinkommen.tv: Die Definitionshoheit über den eigenen Beruf war bei den Landwirten ein Problem. Der Beruf wurde definiert durch Funktionäre, Lobbys, Politiker, und damit alt gehalten, nicht zeitnah gehalten. Du hast Dich dafür eingesetzt, dass die Definitionsmacht des eigenen Berufs wieder in die Hand der Landwirte kommt. Es funktionierte aber erst, als andere, die Gesellschaft sich zuwendete. Unter anderem waren vier erfolgreiche Volksabstimmungen für die Gesetzesänderungen nötig. Was für eine Landwirtschaft wollen wir, brauchen wir? Das hat auch mit dem zu tun, was dann für die Landwirte gut ist, weil es einer Realität entspricht. Du sagtest: Aber bitte nicht warten auf staatliche Fürsorge; auch im Bezug auf das Grundeinkommen. Sondern schauen, dass Sachen verkauft werden, dass Transparenz herrscht und Bewusstsein entsteht bei den Kunden. Woher kommt das Produkt, wie wurde es hergestellt? Menschen wollen etwas machen und dafür anerkannt werden, nicht alimentiert sein vom Staat. Gibt es für Dich auf diesem Boden doch einen Faden zum Grundeinkommen?
Christof Dietler: Zunächst mal: die Definitionskraft bei sich selber zu haben, was man für Eigenbilder, Fremdbilder hat. Bei den Bauern, wo man sehr nah bei Mythen ist, muss man sich dessen bewusst sein, damit man nicht missbraucht wird von anderen. Dass man das auch reflektiert mit Leuten, die sich für einen interessieren. Das ist eine Chance für die eigene Weiterentwicklung. Das Grundeinkommen setzt Freiheit frei. Man muss nicht einen Mythos verkaufen, um sich zu legitimieren, dass die Gesellschaft einen braucht. Sondern es ist selbstverständlich. Diese Freiheit, die man mit dem Grundeinkommen gewinnt, hat mich jetzt an diesem Wochenende überzeugt. Darin sehe ich eine Spiegelung zu meinen Themen. Wenn die Energie des Grundeinkommens genutzt wird, um sich davon zu befreien, irgendjemandes Bild genügen zu müssen, dann ist das etwas Wunderschönes. Das ist in der Landwirtschaft immer noch sehr notwendig.

g.tv: Um eine Arbeitsstelle zu bekommen muss man sich heute oft wie ein Mythos präsentieren. Man muss dem entsprechen, was Arbeitsbilder sind, die aber wiederum der Realität oft gar nicht entsprechen. Sind Volksinitiativen, Volksabstimmungen, eine Entmythologisierung? Auch das Grundeinkommen ist bei vielen verbunden mit Mythen wie Faulheit, Hängematte, Armut, der politischen Linken oder den Neoliberalen. Was würde passieren, wenn eine öffentliche Debatte über das Grundeinkommen käme im Bezug auf die Mythenbilder?
Ch. D.: Ich glaube nicht, dass das Thema Grundeinkommen schon mythenhaft besetzt ist. Man steht noch in der Entwicklung der Idee, sie ist noch nicht fertig. Man muss sich bewusst sein, dass einem der Begriff weggenommen werden kann, in eine eher kritische Entwicklung in der breiten Öffentlichkeit kommen kann. Um das zu vermeiden, finde ich am Anfang gerade die fragende Form gut. 'Was würdest Du arbeiten, wenn für Dein Einkommen gesorgt wäre?' Dass jeder für sich dem einen Inhalt geben kann, dass die Absender sich immer wieder überlegen: Was heißt das für mich selber?

g.tv: Die Landwirte erhalten jetzt eine Zahlung vom Staat. Die Landwirtschaft ist in gewisser Weise die Urwirtschaft, die wirklich erzeugt, während die übrige Wirtschaft nur transformiert, und die Landwirtschaft hat die industrielle Entwicklung eigentlich bezahlt. Die Landwirtschaft hat mit ihrer Rationalisierung die Menschen freigestellt für die Fabriken. Die Landwirtschaft hat die gesamte Entwicklung der Wirtschaft durchgemacht, erlitten, ermöglicht, ist dabei aber immer weiter aus dem Bewusstsein und aus der Wertschätzung heraus gerutscht. Für Lebensmittel möchte man am liebsten gar nichts mehr bezahlen. Was für eine Zahlungsform gibt es heute für die Landwirte?
Ch. D.: Es ist ein Transfer der Gesellschaft zu einer bestimmten Form von Wirtschaft. Das hat sich herausgebildet in einem Gesellschaftsvertrag. Wir, das demokratische Gebilde im Raum Schweiz, wollen produzierende Landwirtschaft, die Nahrungsmittel herstellt und die Landschaft pflegt. Es gibt eine Leistung und eine Gegenleitung. Die ist nicht mehr direkt ans Produkt gebunden, an den Preis von Milch, Käse, Getreide, Fleisch, sondern an eine Tätigkeit, die sich Bauer nennt. Es soll im engen Bezug bleiben zur Produktion von Lebensmitteln, zur Arbeit mit der Natur, weil das das Kernbusiness der Bauern ist. Sie wollen Lebensmittel produzieren, nicht Landschaft kreieren. Darüber hat man sich geeinigt in einem demokratischen Prozess, dass der Bauer direkt etwas bekommt und nicht nur über den Weg des Preises des Produktes.

g.tv: Der gemeinnützige Anteil der Arbeit der Bauern wird aus der öffentlichen Kasse bezahlt?
Ch. D.: Ja, der auch im demokratischen Einverständnis als gemeinnützig definiert ist.

g.tv: Die Landwirte aber als erste zu sehen, denen etwas wie ein Grundeinkommen gezahlt wird, ist falsch?
Ch. D.: Ja, insbesondere wenn man das Grundeinkommen als bedingungslos sieht. Die Bauern wollten gerade nicht etwas bedingungslos bekommen, sondern klare Leistung und Gegenleistung. Man hat den Marktbegriff ausgedehnt vom Verkauf der Waren auf öffentliche Güter, die der Landwirt frei zur Verfügung stellt, wo der einzelne nicht einen Preis bezahlen muss. Also Landschaft, Versorgungssicherheit, eine gewisse Gewährleistung der Kultur, wo der Landschaftsbegriff weiter geht. Man hat den Marktbegriff von Leistung und Gegenleistung auf die Gesellschaft übertragen. Es ist eine Fortschreibung der Marktkriterien mit schönen Rahmenreglungen. Die Idee des Grundeinkommens ist darin nur marginal enthalten. Die Befreiung des Grundeinkommens ist größer. Sie besteht darin, sich von den Zwängen zu befreien, etwas leisten zu müssen und klare Bedingungen zu erfüllen.

g.tv: Du selbst vertrittst sehr klar das Prinzip Leistung. Leistung bringen und dafür Geld bekommen. Du erlebst gerade das als befreiend?
Ch. D.: Das haben auch die Bauern als Befreiung erlebt, dass sie ihre Produkte wieder besser auf den Markt bringen. Mehr Verantwortung, Möglichkeiten, Freiheit und Ideen auf dem Produktmarkt, aber mit einer gewissen Absicherung für die anderen Leistungen, die ein Bauer erbringt. Dass die Bauern leistungsorientiert sind – auch Kinder in der Schule, sie wollen etwas lernen – das ist für mich klar. Und die Leute zu befähigen, eine Leistung zu erbringen, das ist das Spannende. Der ganze Berufsstand hatte das vermisst.

g.tv: Das Grundeinkommen befähigt dazu, die eigene Leistung zu bringen?
Ch. D.: Aber das ist vielleicht nicht selbstverständlich. Darüber muss man nachdenken. Wo liegt das Befreiende, wo das Leistungsorientierte?

g.tv: Wo Leistung auf ein Echo stößt, ist das Gefühl von Freiheit da. Andererseits kann das Grundeinkommen eine solche Leistung ermöglichen, gerade weil es nicht von vorne herein Leistung definiert.
Ch. D.: Das ist die Hürde. Sehen das die Leute auch so, die dann von diesem Grundeinkommen profitieren?

g.tv: Siehst Du das auch so? Wo ist der kritische Punkt?
Ch. D.: Der ist die Prägung. Ich bin geprägt worden von der politischen Diskussion, sich von den Fesseln des Staates zu befreien und über ökologisch orientierte, nachhaltige Leistungen den Berufsstand attraktiver zu machen, phantasievoll, innovativ. Das hat der Staat für mich mit seiner Fürsorge reduziert. Es war schön, als der Staat sich zurückgezogen hat.

g.tv: Unter welchem Gesichtspunkt wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen in lebenstauglicher Höhe für Dich doch bedenkenswert?
Ch. D.: Das Bedenkenswerte steckt im Wort bedingungslos. Es steckt im Menschenbild. Dass die Leute ihren Fähigkeiten entsprechend das Beste daraus machen, das ist ein wunderbar positives Menschenbild. In der Diskussion über die Bedingungslosigkeit liegt für mich die Kraft. Wie viele dann die Rolle des Faulenzers übernehmen – keine Ahnung. Aber die Vorbereitung auf diese Art von Wirtschaft und dass man darüber spricht: es ist bedingungslos; das finde ich super. Sozialinspektoren, die ermitteln, wer zuviel Sozialleistungen kassiert, das ist ein anderes Menschenbild. Die Vorbereitung auf dieses bedingungslose Einkommen, auf die freue ich mich. Den Endzustand kann ich noch nicht so recht greifen.

Das Gespräch mit Christof Dietler führte Enno Schmidt am 14. Mai 2006 in Romainmotier.

Wie Grundeinkommen wirkt - III - Brita Polzer



Brita Polzer, Autorin zur Kunst und Kuratorin einer Veranstaltungsreihe im Cabaret Voltaire in Zürich

Sie sehen einen Ausschnitt aus der Eröffnungsrunde an der Kick-off Veranstaltung der Initiative Grundeinkommen in Romainmotier am 12. Mai 2006.
Brita Polzer betont in Bezug auf die Idee des Grundeinkommens, die Möglichkeit zu mehr Partizipation aller an der Kunst und einer Aufhebung des Zwangs zur materiellen, verkaufbaren Produktion der Künstler und mehr Hinwendung zum Subjekt, nicht nur zum Objekt. Ein erweiterter, sich verändernder Kunstbegriff in Hinblick auch auf einen veränderten Zeitbegriff.

26 Mai 2006

Interview mit Adi Blum, Künstler



L'Arc-Interview mit Adi Blum, Theaterproduzent, Veranstalter, Künstler, Luzern


Adi Blum: Grundeinkommen, das habe ich schon in den 90er Jahren mit mir getragen als eine Möglichkeit, wie die Welt sich verändern könnte und hatte es wie vergessen. In diesen drei Tagen im L’arc ist mir wieder bewusst geworden, wie real eine solche Idee und wie möglich ihre Umsetzung sein kann.

grundeinkommen.tv: Was bedeutet für Dich Umsetzung?
A. B.: Umsetzung bedeutet, es real zu machen.

g.tv: Was sind für Dich Realitäten beim bedingungslosen Grundeinkommen?
A. B.: Grundsätzlich geht es um des Glück des Menschen und dass er überhaupt das Glück hat, auf die Welt zu kommen. Damit sind bestimmte Rechte verbunden. Zum Beispiel das Recht, atmen zu dürfen und das Recht, ein würdevolles Leben leben zu dürfen. Natürlich auch mit der zur Verfügungstellung der Grundlebensmittel.

g.tv: Würdest Du denn nicht sagen, dass man heute in der Schweiz auch so schon ein würdevolles Leben leben kann? Würdest Du sagen: Da fehlt etwas?
A. B.: Ja, es hat etwas mit dieser Arbeit zu tun. Du kommst auf die Welt und es heißt, Du musst arbeiten. Aber was diese Arbeit ist, das wird einem erst mit der Zeit klar, dass man damit Erwerbsarbeit meint, und dass das nicht die Arbeit ist, zu der man sich hingezogen fühlt.

g.tv: Wann ist Dir klar geworden, dass Arbeit Erwerbsarbeit meint, und was ist Dir da klar geworden?
A. B.: Ich hatte immer zu wenig Zeit das zu tun, was ich tun wollte. Und dann kam jemand, der sagte: Du verdienst ja gar kein Geld damit, Du bist ja arbeitslos. Da kam für mich eine innere Wut dazu und ich sagte: Das stimmt einfach nicht. Ich mache so viel. Und ich arbeite nicht nur für meine Befriedigung, sondern es ist auch gute gesellschaftliche Arbeit, die ich leiste. Ob ich jetzt da Geld dafür bekomme oder nicht, das ist egal. Diese Wut brachte mich schnell darauf: Da muss etwas falsch sein.

g.tv: Es ist ein Urerlebnis, dass man gar keine Zeit zum Arbeiten hat, wenn alles Erwerbsarbeit sein muss?
A. B.: Genau. Ich habe dann zwar immer irgendwelche Jobs gemacht, aber ich war unkonzentriert, weil mir durch den Kopf ging, ich müsste doch noch das machen, dies machen und das machen. Darum hat mir Erwerbsarbeit immer sehr wenig Spaß gemacht.

g.tv: Deine Position würden vor allem Menschen vertreten, die eine sehr eigenständige Arbeit machen. Zum Beispiel Künstler, Menschen, die sich im sozialen Bereich engagieren, in der Forschung, in einem Bereich, wo Arbeit aus ihrem Charakter heraus frei sein muss. Man kann sagen, gerade dadurch, dass sie als eine individuelle, von einem selber als sinnvoll gefundene und auch in dem Sinne bedarfsorientierte Arbeit geleistet wird, hat sie einen großen Wert für die Allgemeinheit. Die meisten Menschen sind aber in abhängiger Arbeit. Wie würde ein Grundeinkommen auf diese Menschen wirken?
A. B.: Ich glaube, dass diese Bereiche abhängiger Arbeit ein Überbleibsel sind von dem, was einmal normal war. Die unselbständige Arbeit, Erwerbsarbeit, erleben wir ja nicht seit jeher. Das sind die letzten zwei-dreihundert Jahre.

g.tv: Bist Du der Ansicht, dass auch in den abhängigen Erwerbsarbeiten das Grundeinkommen mehr Möglichkeit gäbe für das eigene Gespür für Sinn und das, was anderen tatsächlich nützt oder was Gesellschaft insgesamt voranbringt?
A. B.: Zuerst führt das in eine kreative Krise. Grundsätzlich geht es darum, dass der Prozess der Flexibilisierung, der ja bereits stattfindet, dazu führt, dass jeder seine Selbständigkeit wiedererlangt. Dafür kommt der Gesellschaftsvertrag eines Grundeinkommens gerade rechtzeitig, der sagt, jeder ist selbständig, soll aber Essen können, Geld bekommen dafür, dass er Teil der Gesellschaft ist.

g.tv: Was meinst Du, sind die vernünftigen Gründe, warum es ein bedingungsloses Grundeinkommen noch nicht gibt?
A. B.: Das hat mit der Sozialisation zu tun. Wenn man über Generationen hin gewohnt ist, in militärischen, hierarchischen Systemen zu funktionieren, kommt dann erst mal das ganz große Loch: Was soll ich jetzt, was ist der Sinn des Lebens? Und gleichzeitig ist da die Angst vor zu großem Vergnügen. Der Gedanke: Wenn man Menschen zu sehr genießen lässt, dann ist das nicht gut. Aber es ist schlussendlich der Genuss, der zu sinnvoller Arbeit führt, und den man nicht zu fürchten hat.

g.tv: Es sind jetzt nur noch zwei Fragen offen: Grundeinkommen und Kriminalität und Grundeinkommen und Sexualität.
A. B.: In wie weit ist die Wirtschaft heute eine Schattenwelt, eine Welt der Kriminalität und des Verbrechens? Und das Zweite ist Genussfreudigkeit. Inwiefern können wir mit Genussfreiheit und Sexualität umgehen lernen? Das wird jahrhunderte alte Tabus brechen.

Mit Adi Blum sprach Enno Schmidt am 14. Mai 2006 in Romainmotier.

25 Mai 2006

24 Mai 2006

Interview mit Alfred Meister, Unternehmer



L’arc Interview mit
Alfred Meister, Berater für Innovations-Organisation, Schaffhausen

grundeinkommen.tv: Was würdest Du sagen, was kommt einem im Grundeinkommen an Geistigkeit entgegen?
Alfred Meister: Die Liebe zur Arbeit. Die Befreiung vom Zwang zum Erwerb in einer ungeliebten Umgebung und ungeliebten Tätigkeit. Aber auch Freiheit als Verantwortung. Da sehe ich die Möglichkeit, Eigenverantwortung zu übernehmen durch diese Befreiung.

g.tv: Du warst lange in Firmen leitend, die global tätig sind. Wie siehst Du die Verbindung von Grundeinkommen und globaler Wirtschaft, globalem Geschehen?
A. M.: Wir klagen heute oft über die Verlagerung von Arbeitsplätzen in der Globalisierung. Diese Klage greift für mich viel zu kurz. Ich sehe ungeheure Chancen in unserem schweizerischen Rahmen, das kleine Unternehmen ihre Spezialitäten dahin liefern, wo Leute sich eher auf Massenproduktion konzentrieren, die auch nicht die Forschungsaufwendungen für kleine Spezialitäten machen können und wollen. Da gibt mir ein Grundeinkommen eine gewisse Sicherheit, dass die Flexibilisierung, die Verlagerung von Arbeitsplätzen, nicht einfach die schweizerische Wirtschaft unterpflügt, sondern hier ein Denkplatz ist, wo solche Spezialitäten entwickelt werden können, wo Ideen generiert werden können, die dazu führen, dass wir ein Angebot haben auch in einem chinesischen Markt, einem indischen Markt. Ich erachte unsere Chancen durchaus als lebensfähig. Ich teile die Ängste mittel- und langfristig nicht. Dass wir eine Umstrukturierung haben in der Schweiz ist unbestritten, dass dies so genannte Arbeitsplätze kostet ist unbestritten. Da wird ein Grundeinkommen Überbrückungsmöglichkeiten bieten für Umstrukturierungen, die sich in Jahren und Jahrzehnten abspielen werden.

g.tv: Du warst auch tätig in einem Gremium, das die Selbstversorgung der Schweiz zum Thema hatte. Der Gedanke war: Wir müssen in jedem Fall für uns selbst stabil sein können. Da hat ein Mentalitätswechsel stattgefunden. Selbstversorgung – Fremdversorgung, Trennung von Arbeit und Einkommen, Grundeinkommen. Kannst Du da eine Verbindung herstellen?
A. M.: Der Gedanke der Selbstversorgung hat sich total verändert mit unseren bilateralen Verträgen mit der EU. Ich selber bin ein Vertreter bilateraler Beziehungen zu der EU in der heutigen Zeit. Ich schließe nicht aus, dass sich unser Verhältnis mit der EU auch immer wieder wandeln wird. Ich finde das heutige Verhältnis nicht schlecht, dass es in der Mitte der EU eine Plattform gibt, wo vielleicht auch andere Blickwinkel möglich sind. Die Schweiz auch als Denkplatz, als Dienstleistungsplatz, das wird ganz stark von einem Grundeinkommen revolutioniert. Es gibt viele junge Leute mit Ideen, die sie verwirklichen wollen, und die dann untergehen mangels Finanzierungsmöglichkeiten, weil die Lebensbedürfnisse des Tages andere Erfordernisse stellen. Da sehe ich im Grundeinkommen eine Chance, dass solche Ideen weiter verfolgt werden können, dass Jungunternehmer einen Versuch wagen können. Wie er ausgeht, ist eine andere Sache. Das Risiko wird dadurch kleiner. Das Scheitern wird nicht gleich zu einem totalen Desaster. Dass eine Idee auch mal scheitert ist durchaus einzukalkulieren. Ich habe eingangs von der Liebe zur Arbeit gesprochen. Es könnte eine neue Arbeitsstimmung überhaupt entstehen dadurch, dass ich freier werde vom reinen Erwerbsgedanken.

g.tv: Was ist für Dich persönlich der Punkt, den Du an der Idee des Grundeinkommens am wichtigsten findest?
A. M.: Das hat sich bei mir gewandelt. Mir war immer ein Dorn im Auge die Polarisierung in Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Mein ganzes Berufsleben habe ich unter dem Schirm der Zusammenarbeit verstanden, Zusammenarbeit nach Fähigkeiten. Der eine hat die Führungsfähigkeit, der andre hat die manuelle Fähigkeit in der Ausführung, der dritte hat die geistigen Fähigkeiten für die Innovation oder im Technischen, was mich betrifft, der vierte ist mehr der Controller, der Buchhalter, der seine seriöse Arbeit machen kann. Und das sehe ich je länger je mehr gar nicht als hierarchisch sondern als Zusammenarbeit, auch assoziative Zusammenarbeit. Da ist eine große Chance für die Zukunft.

Mit Alfred Meister sprach Enno Schmidt am 14. Mai. 2006 in Romainmotier.

22 Mai 2006

Wie Grundeinkommen wirkt - I - Veronika Sellier



Statetement der Gastgeberin Veronika Sellier.

Am Wochenende vom 12. bis 14. Mai trafen wir uns auf Einladung von Mirgos-Kulturprozent (Abteilung Soziales) in Romainmotier im L'arc mit 10 unterschiedlichen Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Kultur zum Thema: "Wie Grundeinkommen wirkt".
Das 48-stündige Treffen erlebten wir als sehr intensiv und fruchtbar. In den nächsten Tagen und Wochen werden wir auschnittsweise Interviews und Video-Statements hier auf dem News-Blog veröffentlichen.

Wir freuen uns auch über Ihren Kommentar dazu.

21 Mai 2006

Interview mit Milton Friedman in der Weltwoche

Der mittlerweile 93-jährige Ökonom und "Erfinder" der negativen Einkommensteuer wird in der aktuellen Ausgabe der Weltwoche (20/06) von Alain Zucker interviewt. Es ist durchaus beeindruckend, diesem so oft im Kontext des Grundeinkommens zitierten Herren im O-Ton zuzuhören und sich in seine Gedankenhaltung einzufühlen. Milton Friedman vertritt seit den 70er Jahren die Sicht, dass der Markt alle sozialen und wirtschaftlichen Probleme besser löse als der Staat. 1976 erhielt er den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.
Er vertritt zum Teil extreme Position, wie die völlige Freigabe des Drogenkonsums oder das zurückstutzen des Staats auf eine Quote von 15% gegenüber der heutigen Quote von 40% (USA) 38% (CH).

Hier ein paar prägnante Stellen aus dem Interview:
"Kollege Carls Murray hat ein Buch geschrieben, in dem er vorschlägt, jedem Erwachsenen 10'000 Dollar im Jahr zu geben. Wenn sich einer mit dem Geld betrinken will, wäre das dann sein Problem. Ich gehe einig mit John Staurt Mill: Der Staat ist dazu da, den Bürger vor anderen Bürgern zu schützen. Er ist nicht dazu da, die Leute vor sich selber zu beschützen."

Friedman zeigt sich auch besorgt:
"Die Einkommensunterschiede sind grösser geworden zwischen den Leuten an der Spitze und jenen am unteren Ende der Gesellschaft. Die wichtigste Ursache dafür ist unser untaugliches Schulsystem." Und er schlägt vor: "Bildungsgutscheine sind die einzig sinnvolle Lösung für das Qualitätsproblem der Schulen. Da der Staat die Bildungsproduzenten, also die öffentlichen Schulen, subventioniert, fehlen die Anreize für ein gutes Ausbildungsangebot. Wir sollten das gleiche Geld in Form von Bildungsgutscheinen den Konsumenten, also den Schülern, in die Hand drücken. Egal aus welcher Schicht sie sind und welche Hautfarbe sie haben. Die Eltern könnten dann zwischen den Schulen auswählen. Das würde zu einem gesunden Wettbewerb führen und deren Qualität verbessern."

Zum Schluss fragt Alain Zucker: "Wann gehen sie in den Ruhestand?" Friedman antwortet: "Wenn ich sterbe. Aber ich arbeite heute ja nur noch wenig. Ich verschwende meine Zeit, um mit Leuten wie Ihnen zu reden."

Kommentieren Sie Ihrer Sicht zu Milton Friedman.

16 Mai 2006

Perspektiven für Jugendliche

Am 16. Mai berichteten alle grossen Tageszeitungen über den aktuellen Bericht des Bundesamtes für Statistik über die "ersten gesamtschweizerischen Ergebnisse der Sozialhilfestatistik".

Da war z.B. zu lesen: "Die kantonalen Sozialdirektoren und -direktorinnen sind alarmiert über die hohe Zahl der jungen Erwachsenen in der Sozialhilfe. Nötig seien jetzt früh einsetzende Integrationsmassnahmen oder arbeitsmarktgerechte Bildungsangebote."

Aber wäre nicht gerade das Gegenteil richtig?
In was sollen die Jugendlichen integriert werden? In unsere museumsreifen Vorstellungen einer Arbeitsgesellschaft? Viele werden dort nicht mehr gebraucht. Sollen sie zwangshaft in ein sinnlos gewordenes Arbeitsethos gepresst werden, damit das träge Gewissen weiterschlafen kann? Damit das sture: "werdet wie ich" der Älteren keine Störung erfährt? Hat das etwas mit Liebe zur Jugend zu tun? An den Jugendlichen könnte die Gesellschaft aufwachen für die von ihr selbst geschaffenen Verhältnisse. Leistung ist nicht gleich Erwerbsarbeit. Endlich sind Lebensentwürfe auch jenseits der vorgegebenen Arbeit möglich. Und sie sind gefragt. Das soll verhindert werden? Das heißt Integration? Das Bestehende sollte sich öffnen für das, was Jugendliche mitbringen in die heutige Gesellschaft. Junge Menschen sehen keine Perspektive aufgrund der einsichtsloser Dummheiten, die an ihnen begangen werden, aufgrund der fahlen caritativen Integrationsbemühungen in einem objektiv abnehmenden Erwerbsarbeitsmarkt. Als junger Mensch spürt man doch, dass daran etwas faul ist und einem etwas vorgemacht wird.
Jugendliche brauchen Anerkennung und echtes Interesse, nicht Bevormundung! Nur durch ihre ganz individuellen Lebensimpulse entstehen echte und nachhaltige Motivation und Selbstverantwortung. Die staatlichen Integrationsprogramme gleichen einem Strafverfahren für etwas, wofür die Jugendlichen doch gar keine Schuld tragen. Das wirkt demotivierend, macht krank, depressiv und führt zu asozialem Verhalten. Dieses wiederum wird dann als Argument genommen für noch schärfere Maßnahmen (Integrationsprogrammen) und Kontrollen (Sozialdedektive). Für Kinder und Jugendliche wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen ein Segen und Ansporn zur Selbstverantwortung. Ganz neue Berufsbilder und Biografien könnten dadurch entstehen und die gesamte Gesellschaft bereichern.

15 Mai 2006

Grundeinkommen als soziales Menschenrecht

Auszug aus dem Positionspapier: "Ein anderes Europa ist möglich! Essentielle zivilgesellschaftliche Forderungen an die Verfasstheit Europas" von Dr. Christoph Strawe vom Institut für soziale Gegenwartsfragen.

"Das Recht jedes Menschen auf Leben, körperliche Unversehrtheit und Hilfe bei Krankheit, Invalidität und im Alter muss gewährleistet werden. Sie bzw. er muss das Recht haben, an der gesellschaftlichen Tätigkeit und am gesellschaftlichen Reichtum teilzuhaben. Die Früchte der ständig wachsende Produktivität können und müssen so verteilt werden, dass kein einziger Mensch unter menschenunwürdigen Bedingungen leben muss. Ein Grundeinkommen ist soziales Menschenrecht, das an keine andere Bedingung geknüpft sein kann als daran, dass der Mensch ein Mensch ist. In diesem Sinne ist das Grundeinkommen bedingungslos.
Durch ein solches Recht auf Grundeinkommen wird auch das Recht auf Arbeit neu gefasst: Statt das unter den Bedingungen des Produktivitätsfortschritts illusorische Recht auf einen klassischen Erwerbsarbeitsplatz zu postulieren, führt das bedingungslose Grundeinkommen zum faktischen Recht, einer selbstbestimmten Arbeit nachzugehen - dies würde auch nicht mehr zu Abzügen führen wie bei den gegenwärtigen Sozialeinkommensmodellen.
Die Festlegung der Höhe des Grundeinkommens ist eine Frage des jeweiligen demokratischen Konsensus in den einzelnen europäischen Ländern. Seine Höhe muss jedoch so bemessen sein, dass ein menschenwürdiges Leben möglich ist und kein verdeckter Arbeitszwang entsteht.
Es darf nicht die bestehende Wirtschaftsordnung in den Verfassungsrang erhoben werden, der Weg zu einem sozialeren Boden, Eigentums- und Geldrecht darf nicht versperrt, sondern soll vielmehr erleichtert werden. Die Menschen müssen die Möglichkeit haben, neue kooperative Formen der Ökonomie zu erproben und zu praktizieren."

09 Mai 2006

Initiative Grundeinkommen auf Bildschirm im unternehmen mitte



Seit dem 1. Mai ist die Initiative Grundeinkommen auf dem grossen Infobildschirm im Haupteingang des unternehmen mitte vertreten.



Drückt man auf den goldigen Knopf erscheint die Startseite mit einer kurzen Einleitung. Drückt man weiter erhält man Zugang zum einem Pool von über 50 spannenden Statements zur Idee und Wirkung des Grundeinkommens.

Die weiteren Knöpfe zeigen das aktuelle Basler Kino-Programm mit Trailern des Kult-Kino, die tägliche Kultur-Agenda der Programmzeitung, Hinweise für die Veranstaltungen im unternehmen mitte, sowie eine Übersicht auf die aktuelle Veranstaltungsrheihe von pink-flamingo.

07 Mai 2006

Radio Beitrag zum 2. Basler Armutstribunal

3000 Grundeinkommen anstelle komplizierter Sozialhilfe: eine alte Vision neu diskutiert

Was würde passieren, wenn Sozialhilfebezüger und -bezügerinnen einfach 3000 Franken erhalten würden - ohne dafür irgend etwas tun zu müssen? Diese Frage wurde am Donnerstag 4. Mai Abend auf einem Podium in der Kaserne Basel diskutiert.

Ein Beitrag auf DRS1 von Maya Brändli

Beitrag hören

Zum Film-Beitrag von grundeinkommen.tv

06 Mai 2006

Neue Website von B.I.E.N. Schweiz

B.I.E.N.-Schweiz, das schweizerische Netzwerk des Basic Income Earth Network, hat eine neue Homepage aufgeschaltet.
Der schweizweite Verein zielt darauf ab, die Idee eines garantierten Grundeinkommens zu studieren, zu diskutieren, zu verbreiten und auf eine Realisierung in der Schweiz hin zu arbeiten.

www.bien-ch.ch

05 Mai 2006

Kurzer Film-Bericht vom 2. Basler Armutstribunal





Sie sehen und hören in diesem kurzen Film-Clip (6min) drei kurze Auschnitte mit Carlo Knöpfel, Urs Müller-Walz und Bernhard Kündig aus der Diskussion am 2. Basler Armutstribunal.

Das diesjährige Tribunal stellte ein konkretes Modell einer einheitlichen Grundsicherung für Armutsbetroffene in Basel zur Diskussion. Das Modell soll rasch umsetzbar sein und soll für die Schweiz wegweisend sein. Eine schlanke Verwaltung sichert die Grundexistenz und verrechnet backstage alle weiteren Leistungen mit den vorhandenen Sozialversicherungssystemen ab.

Es Diskutierten:
- Barbara Gutzwiler-Holliger, Direktorin Volkswirtschaftsbund
- Rolf Maegli, Vorsteher Sozialhilfe Basel
- Urs Müller-Walz, Präsident VPOD
- Bernard Kündig, Soziologe,Genf,BIEN (Basic Income Earth Network)
Kronzeuge war:
- Carlo Knöpfel, Caritas Schweiz
Moderation:
- Marcel Jegge, Radio DRS

Organisisert wurde der Abend von der Gewerkschaft IGA (Interprofessionelle Gewerkschaft der ArbeiterInnen), der Armutskonferenz von unten und der Schweizerischen Sektion BIEN (Basic Income Earth Network)."

04 Mai 2006

Die Sendung mit Götz Werner bei Maischberger

Wie angekündigt diskutierte letzten Dienstag Götz Werner mit Oskar Lafontaine und Lothar Späth u.a. in der Sendung "Menschen bei Maischberger" auf ARD die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens.


Sendung als Video (Realplayer) schauen


Wie berrührt Sie diese Sendung?
Schreiben Sie uns Ihren Kommentar...

03 Mai 2006

DRS2aktuell zur Initiative Grundeinkommen

Erster Radiobeitrag zur Initiative Grundeinkommen auf DRS2aktuell moderiert von Patrick Tschudin.




Ein Grundeinkommen für alle
"Stellen Sie sich vor: Sie bekommen jeden Monat 2'500 Franken auf ihr Konto. Stellen Sie sich vor, alle bekommen dieses Geld, ohne Ansehen von Alter, Reichtum, Zivilstand etc.
Dies ist das Kernanliegen der so genannten "Initative Grundeinkommen". Ein provokantes Anliegen im besten Sinne."
Patrik Tschudin

Beitrag hören (ca. 5min)

(Link zu Prof. Reiner Eichenberger)

Was würde das bewirken? Gesellschaftlich, aber auch ganz persönlich bei Ihnen? Gerne lesen wir Ihren Kommentar!

01 Mai 2006

Das Wort zum 1. Mai

Das Wort zum Tag der Arbeit von Katja Kipping:

"Wir wollen die Verfügungsgewalt über das eigene Leben - und nicht nur über die Produktionsmittel, wie die alte Linke es forderte."

Bitte kommentieren!

Wir können uns den 1. Mai in Zukunft auch als Tag des bedingungslosen Grundeinkommens vorstellen...