30 September 2006

Arbeiten - aber anders



Gestern kamen wieder viele Menschen ins Unternehmen Mitte zu der Veranstaltung „Arbeiten – aber anders“ der Initiative Grundeinkommen.

Dieses Mal waren alle Gäste Teilnehmer und gefragt, was sich für sie ändern würde, was sie mehr oder weniger tun würden, wenn es ein Grundeinkommen für alle gäbe.
Es zeigte sich ein reiches Potential an bereits praktizierten Wegen, denen aber mit einem Grundeinkommen Fesseln abgenommen würden. Es zeigte sich, wie schön Gesellschaft sein kann, wenn man gegenseitig von den Intentionen der Anderen erfährt, die mit einem Grundeinkommen erst recht zum Zuge kämen. Es gibt so viele Berufe, wie es Menschen gibt. Das macht die Gemeinschaft reich.



Von der Geigenlehrerin zur Putzfrau – als kulturelle Steigerung? Das gibt es real. „Mit einem Grundeinkommen könnte ich mir leisten, ganz Putzfrau zu sein.“
Ja, unsere Vorstellung vom Menschen, dem Zwang angetan werden muss, damit er etwas Vernünftiges macht, ist verkrüppelt und schafft Behinderungen.
Da war die Schauspielerin, die im Theaterspiel etwas Soziales suchte, die lieber Kranken vorlesen würde als an Stiftungen Antragsformulare auszufüllen oder sich im eitlen Karrieredruck der Theaterwelt auf die Bühne zu stellen.
Massgeblich war für viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass alle, nicht nur sie selbst, ein Grundeinkommen erhalten. „Was ich will, das kann ich nicht alleine.“ Austausch, Zusammenarbeit, Ansprechbarkeit, Zuhören und Erzählen, Erfahrungen weiter geben und sensibilisieren für all die Kunst, die uns umgibt, die wir aber nicht wahrnehmen. Grundeinkommen bringt Kulturen zusammen, vermittelt die Generationen. Es lässt Zeit für Ideen, die sich entwickeln und weitergehen bis in Unternehmensgründungen aus der Kunst und Kultur heraus.
Für niemanden würde sich das Leben komplett ändern, aber für viele ergäbe das Grundeinkommen ein entlastendes Mehr an Entscheidungsfreiheit dafür, wie Arbeit für Geld – die durchaus auch Freude macht – und noch unbezahlte oder nicht bezahlbare Arbeit in ihrem Leben im Verhältnis stehen. Wenn das Grundeinkommen von Betrieben und Auftraggebern in den Honoraren und Einkommen eingerechnet wird, sinkt die Wertschätzung von Arbeit durch Geld. Aber die viele Arbeit, die heute gar keine Wertschätzung durch Geld erfährt, würde aufgewertet. Ein Teilnehmer wies darauf hin, dass auch heute die Arbeit am wenigsten bezahlt wird. Materialien, ja, aber Arbeit? Nein.
Bezahlung ist auch Wertschätzung. Und Geld schafft Bewusstsein. Es würde sich eine neue, kulturvollere Ebene auch des Marktes und der Bezahlung ergeben.



Das Planspiel zum Grundeinkommen fand in vier Arbeitsgruppen statt unter den Schwerpunkten: „Kunst und Kultur“ (aus dem der obige Blick stammt), „Wirtschaft und Arbeit“, „Soziales“, „Bildung“. Moderiert wurden die Gruppen von Enno Schmidt, Alfred Meister, Oliver Kessler und Christa Seiler. Die Filmemacherin Irma Birchler nahm das Geschehen auf.

(Photos: Stefan Pangritz, wenn sie auf das Bild klicken, erhalten sie eine vergrösserte Wiedergabe)

29 September 2006

Uraufführung: Kabarett zum Grundeinkommen



Grundeinkommen – ein Grund zum Kommen

Das Kabarett "Birkenmeier – Vogt – Birkenmeier" begeisterte Gestern das Publikum im unternehmen mitte mit ihrer glühend witzig sprühend bissigen Aufbereitung des Grundeinkommens. Von der Grundeinkommensidee aus landeten sie mit Genuss Treffer ins Nest der Festschreibungen des weiter so zum kontrollierten Untergang, und zerpflückten geschwind dümmliche Heilserwartungen an ein Grundeinkommen.
Ihr neues Programm – und das erste weltweit speziell zum Grundeinkommen – haben Bierkenmeier Vogt Bierkenmeier eigens für diesen Abend und die Initiative Grundeinkommen geschrieben und uraufgeführt.











(Photos: Stefan Pangritz)

28 September 2006

Die gefährliche Freiheit

Die Konrad-Adenauer-Stiftung der CDU lässt gerade durchrechnen, ob ein Grundeinkommen ? la Althaus, das rund 600 Milliarden Euro pro Jahr kosten würde, überhaupt finanzierbar ist. Mit der Untersuchung beauftragt hat die Stiftung den Jenaer Wirtschaftswissenschaftler Michael Opielka.

TAZ Artikel lesen

Margit Appel und Sascha Liebermann







Grundeinkommen – ein Bürgerrecht?

Der zweite Veranstaltungstag im überfüllten Kuratorium des Unternehmen Mitte bot mit Margit Appel und Sascha Liebermann eine profunde Vertiefung in diese Frage.
Ja, lautete die Antwort. Erlebbar war sowohl die Stringenz des Gedankens, als auch die geschichtliche Aktualität eines solchen Epochenschritts. Margit Appel brachte zudem in deutlicher Weise die Rolle der Frau in der Gesellschaft ins Bewusstsein.

Zur Website von Liebermann
Zur Website von Appel




(Photos: Stefan Pangritz)

27 September 2006

Abgesang von Markus Schneider



Markus Schneider schreibt in der baz vom 27. September seinen Abgesang an ein Grundeinkommen. Wir führen die Diskussion gerne weiter.

Markus Schneider meint, 1000 Franken sei die richtige Höhe eines Grundeinkommens, aber das sei den Schweizerinnen und Schweizern zu wenig. Sie seien höhere Renten und Sozialleistungen gewohnt, die ja durch das Grundeinkommen ersetzt würden. Die Schweiz, ein Rentenparadies. Und dass die Leute durch ein Grundeinkommen ihr Leben ändern, dass sie nur noch töpfern, oder was man sonst noch unter Kreativität versteht, sei ohnehin nicht zu erwarten. Sie würden arbeiten wie bisher und das Grundeinkommen in Versicherungen anlegen, die ihnen mehr versprechen.
Also bestimmt Markus Schneider: Wir wollen kein Grundeinkommen! Wir wollen das Grundeinkommen von Markus Schneider auch nicht.

Vor 20 Jahren war er ein Apologet der Idee des Grundeinkommens. Nun, in der Reife des Alters (46), blickt er milde lächelnd auf seine Jugendsünden zurück. Wer früher auf ihn hörte, soll es jetzt umso mehr tun. Wenn aber keine neuen Gedanken hinzukommen, verlieren sich die Ideale der Jugend tatsächlich in gütlichen Abgesängen.

Die Zahl von 1000 Franken hat Markus Schneider von dem Schweizer Prof. Straubhaar, Leiter des Instituts für Weltwirtschaft in Hamburg. Wieso bestimmt der die Höhe des Grundeinkommens? Wäre das nicht eine demokratische Frage? Wollen wir die Monarchie dieser Fachleute?
Grosszügig gibt Markus Schneider in seinem baz Artikel schon 350 Franken hinzu. Das rechnet sich besser. Denn 1350 Franken mal 12 Monate mal 7,5 Millionen Schweizerinnen und Schweizer ergibt rund die Summe, die wir derzeit für Sozialleistungen im Jahr ausgeben: 120 Milliarden Franken. So wäre das Grundeinkommen zu finanzieren mit der Abschaffung all dieser Leistungen. Das jedoch ist eine recht uninspirierte Gleichung.

Wir schlagen eine Steuerrechtsänderung vor, die alle Steuern transparent in der Konsumsteuer zusammenfasst, die Nettopreise dadurch sinken lässt, zumal ein Grundeinkommen von den Betrieben auch auf Löhne angerechnet werden wird, so dass das Preisniveau trotz hoher Konsumsteuer gleich bleibt, ein Grundeinkommen von vielleicht 2500 Franken, ein ausgezahlter Steuerfreibetrag, eine Mehrwertvergütung der Leistungsgesellschaft an alle. Und alle freiwilligen Höherversicherungen, die auch heute das Rentenparadies ausmachen, bleiben selbstverständlich bestehen. Töpferkurse könne auch angeboten werden. Dass die Menschen ihrer Arbeit nachgehen – unter besseren Voraussetzungen und mit mehr Entscheidungsfreiheit – ist gewünscht. Es wären auch die vielen Arbeiten möglich, die vom Markt nicht erfasst werden, die auch nicht zu vermarkten sein sollen.
(Mehr zur Idee der Mehrwertsteuerreform erfahren Sie nächsten Montag um 15.00 im Gespräch mit Dr. Benediktus Hardorp und um 20.30 an der Podiumsdiskussion zu der Prof. Dr. Reiner Eichenberger dazustossen wird.)

Lieber Markus Schneider, eigentlich sind Sie im besten Alter, bleiben wir doch einfach in Kontakt...

mit freundlichen Grüssen
Enno Schmidt und Daniel Häni


Abgesang lesen Seite 1

Abgesang lesen Seite 2


Zur Website von Markus Schneider

Eröffnungspodium mit 250 Gästen



Grundeinkommen - ein Kulturimpuls

Gut 250 Menschen kamen zum Eröffnungspodium ins unternehmen mitte. Was wäre von einem Grundeinkommen zu erwarten, was macht es notwendig, was fördert es? Die sieben DiskutantInnen auf dem Podium boten einen weiten Fächer der Anschauungen. Starke Statements kamen aus dem Publikum und Fragen, die es in sich hatten.



(Von rechts nach links: Bodo von Plato, Margit Appel, Christof Dietler, Brigitta Gerber, Martin Lötscher, Daniel Häni und Enno Schmidt, Bilder: Stefan Pangritz)

Online-Forum zum Grundeinkommen in der Basler Zeitung


(Photo: Stefan Pangritz)

Erfolgreicher Start der Veranstaltungsreihe zur Idee des bedingungslosen Grundeinkommens im unternehmen mitte in Basel. Gestern Abend kamen über 250 Menschen zum Eröffnungspodium: "Grundeinkommen - ein Kulturimpuls" und folgten interessiert dem vielschichtigen 2-stündigen Gespräch. (Ausführlicher Bericht folgt)

Die Basler Zeitung hat inzwischen ein Online-Forum zum Grundeinkommen eröffnet! Diskutieren Sie mit:

Link zum Online-Forum

26 September 2006

25 September 2006

Heute in der TAZ



Heute erscheint das Thema Grundeinkommen erstmal auf der Titelseite der TAZ.

"Ein bedingungsloses Grundeinkommen für jeden Bundesbürger soll überbordende
Bürokratie, Schnüffelei bei Arbeitslosen und dutzende Einzelregelungen
überflüssig machen. Das 800-Euro-Bürgergeld ist keine Erfindung
spinnender Fantasten. CDU, FDP und die Grünen prüfen den Vorschlag ernsthaft.
Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) spricht von einem
„Zukunftsmodell der pluralistischen Gesellschaft“."

Link zu den Artikeln in der TAZ

Quiz zum Grundeinkommen

Das erste (?) Quiz zum Grundeinkommen

Finden Sie heraus, was für ein Typ Sie sind!
• Sind Sie bereit für das Grundeinkommen?
• Sind Sie ein „Ja, aber-Sager“?
• Ist Ihnen für solche Ideen Ihre Ironie im Weg?
• Oder sind Sie eine Art Gutmensch?

Ihre Quiz-Masterin, Franziska Schutzbach

Quiz als PDF zum ausdrucken

Rege Debatte angezettelt



Ein Artikel von Kristin Kranenberg in der auflagestärksten Basler Gratiszeitung Baslerstab:

"Die Erfolgreichen mühen sich in einem stressigen Job ab, der ihnen kaum
eine freie Minute lässt. Andere sitzen arbeitslos Zuhause und fühlen sich als Verlierer. Wieder andere betreuen ihre Kinder oder ihre Eltern, ohne dass sie dafür von der Gesellschaft Anerkennung bekommen.
Und so viele Pläne bleiben auf der Strecke. Wäre da nicht ein Grundeinkommen angesagt, das jedem mehr Freiraum gibt?"


Artikel als PDF lesen

19 September 2006

NEU auf grundeinkommen.tv





Langenthal 1 Der Film
Langenthal 2 Der Film


Die Arbeitsgemeinschaft für eine assoziative Wirtschaft in der Schwiz lud Benediktus Hardorp und die Initiative Grundeinkommen in die Teppichmanufaktur Ruckstuhl in Langenthal ein, um mehr über die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens zu erfahren.

Die Filme Langenthal 1 und 2 zeigen den ersten Vortrag von Benediktus hardorp in Ausschnitten.

Hier einige Aussagen aus dem Vortrag: Geld ist Bewusstsein, der Bewusstseinsstrom in der Gesellschaft, der dem Leistungsstrom, dem Wertschöpfungsstrom entgegenläuft. / Unternehmen sind ihrem Wesen nach steuerfrei. / Die ganze soziale Welt ist eine Folge unseres Denkens. / Aus dem römischen Mietrecht für Sklaven ist das Arbeitsrecht geworden; das ist bis heute erhalten. / Ist die Steuer eigentlich dazu da, um falsche soziale Verhältnisse im Nachhinein ein bisschen zu korrigieren?

18 September 2006

NEU auf grundeinkommen.tv



Prof. Peter Ulrich 1

Prof. Peter Ulrich, Institutsdirektor und Ordinarius für Wirtschaftsethik an der Universität St. Gallen, im Gespräch über das Grundeinkommen

NEU auf grundeinkommen.tv



Prof. Peter Ulrich 2

„Wir haben ja eigentlich gar keine klare Idee mehr von einem sinnvollen wirtschaftlichen Fortschritt. Der Produktivitätsfortschritt wird von der überwiegenden Zahl der Leute als Bedrohung empfunden, als Bedrohung der Arbeitsplätze. Und die Bedrohung ist sehr real, solange die soziale Integration aller Bürger, die Existenzsicherung einzig vom Arbeitsmarkt geleistet werden soll. … “

NEU auf grundeinkommen.tv




Traditionelle Anknüpfungspunkte für ein Grundeinkommen in der Schweiz.
Eric Patry vom Institut für Wirtschaftsethik an der Universität St. Gallen sprach auf der Veranstaltung der Initiative Grundeinkommen im L’arc des Migros Kulturprozent in Romainmotier über Bürgerrechte und Bürgergut, Bürgernutzen und Bürgergeld.
Die Büregergesellschaft, ein Weg zwischen Wirtschaftslibralismus und Staatsethatismus.
„Nicht der Markt oder der Staat sollten so frei wie möglich sein, sondern die Bürger.“


Eric Patry Der Film


Sehen Sie auch weitere Beiträge aus dem Kolloquium in Romainmotier:

- persönliche Zwischenstatements zum Grundeinkommen
- Brita Polzer zur Befreiung zur Muße und über eine neue Kultur
- Die Finanzblase und Geldanlage für die Zukunft
- Alfred Meister zu Arbeit und Zusammenarbeit, die Auswirkungen eines Grundeinkommens auf die Betriebe.

17 September 2006

NEU auf grundeinkommen.tv






Renate Keller Ignácio ist Mitbegründerin der "Assossiacao Comunitária Monte Azul", eines sehr erfolgreichen Favela Projektes in Sao Paulo.
Sie ist zuständig für die Organisationsentwicklung und die Finanzen des Projektes mit rund 1000 Mitarbeitern.
Auf der Generalversammlung der GLS-Gruppe in Bochum gab sie grundeinkommen.tv ein Interview.

Schauen Sie hierzu auch die Podiumsdiskussion "Zukunfts gestalten - Visionen leben" auf der Generalversammlung der GLS-Gruppe zu einem bedingungslosen Grundeinkommen mit u.a. Thomas Jorberg, Vorstandsprecher der GLS Bank, Götz Werner, dm Drogeriemärkte, Patricia Tanterra von der Inititive "we are what we do"

und exklusive Interviews von grundeinkommen.tv auf der Generalverammlung mit:

- Helmy Abouleish, Geschäftsführer der Sekem Gruppe bei Kairo und Vorsitzender der Ägyptischen Wirtschaftsjunioren
- Jakob von Uexküll, Stifter des Right Livelihood Award, Alternativer Nobelpreis, Stockholm, und Initiator des Welt-Zukunftsrates
- Barbara Wollrath-Kramer, die Macherin von Theater Total
- und Falk Zientz, Mitbegründer und Vorstand des Deutschen Mikrofinanz Institutes.

Kronen am Hauptbahnhof - jedem ein Grundeinkommen






















Die Initiative Grundeinkommen begrüßte am Baseler Bahnhof SBB die Ankommenden
mit einer Krone und gab den Fortreisenden eine mit auf den Weg.
Den Film von der Aktion sehen Sie hier

Artikel in Info3 lesen PDF

13 September 2006

Erklärung des Netzwerk Grundeinkommen



Gestern hat das Netzwerk Grundeinkommen eine notwendige Erklärung zum Begriff "Grundeinkommen" veröffentlicht.

Erklärung lesen

Was würden Sie tun?

Niels Ehnert aus Bielefeld hat eine private Umfrage-Kampagne gestartet. Es geht um die Frage:

"Was würden Sie in Ihrem (Arbeits-)Leben tun, wenn Sie ganz automatisch über ausreichende Mittel zur grundlegenden Absicherung Ihres Lebens verfügen würden?
Womit würden Sie sich beschäftigen wollen? Was interessiert Sie? Was motiviert Sie? Wohin würden Sie sich entwickeln wollen?
Geben Sie uns Ihre Antwort auf die Frage: Was würden Sie tun?"

Mehr und ausführliche Antworten zu dieser Fragestellung finden sie HIER

11 September 2006

Reform für Besitzlose

Ein sehr spannender und witzig geschriebener Beitrag im aktuellen "das Magazin" vom Weltwoche-Journalist Markus Schneider zur Idee einer Bodenreform, weltweit gedacht.

"Wer Grundstücke besitzt, ohne alle anderen Bewohner der Erde dafür zu entschädigen, handelt ungerecht. Sogar liberale Denker fordern, dass etwa ein Schweizer Grundeigentümer Menschen ohne Landeigentum dafür bezahlen muss, dass er sie von der Nutzung des allen gleichermassen zustehenden Bodens ausschliesst. Das klingt nach einer völlig utopischen Idee, ist es aber nicht."

«Das Magazin» erscheint wöchentliche als Beilage des «Tages-Anzeigers»,
der «Berner Zeitung», des «Solothurner Tagblatts» und der «Basler Zeitung».

Artikel als PDF lesen

Zur Website von HUGO

Hier eine kurze kommentierte Zusammenfassung von Enno Schmidt:
Wer Boden für sich in Anspruch nimmt und damit andere von der Nutzung dieses Bodens ausschließt, muss einen kleinen Prozensatzes des Wertes dieses Bodens an alle anderen Menschen abführen. Via Internet kann wie bei Ebay durch Kaufgebote ständig ermittelt werden, wie hoch der Wert des beanspruchten Bodens ist. Finden Sie eine Ölquelle in Ihrem Garten, oder haben Sie am Paradeplatz in Zürch ein Haus, dann zahlen Sie viel an die Allgemeinheit. Die Allgemeinheit, das ist jeder Mensch auf der Erde. Der Amazonas-Indianer wie der City-Banker, alle erhalten aus allen Bodenprozenten einen gleichen Anteil. Eine Mehrwertvergütung. Und ein kleiner Schritt nur zu einem Gedanken, den Markus Schneider schon 1990 in der Weltwoche vorbrachte: Grundeinkommen für alle.
Auch ein alter Gedanke. Die neue Form: Finanziert aus einer alle Steuern zusammenfassenden Konsumsteuer. Die Konsumsteuer, heute Mehrwertsteuer genannt, setzt erst am Ende der Wertschöpfungskette an und teilt da in Privatanteil und Gemeinwohlanteil. Eine Mehrwertvergütung an alle aus der erreichten Wertschöpfung. Grundeinkommen, ein Basiseinkommen, ein Menscheneinkommen zum Leben in der von uns pekunär organisierten Gesellschaft.

10 September 2006

Wachstum baut Arbeitslosigkeit nicht ab

Bericht in der "Schwäbische Zeitung Online" zu einer Veranstaltung mit Götz Werner in Pfullendorf. Über 500 kamen zum Vortrag mit anschliessender Diskussion.

Bericht lesen

07 September 2006

Grundeinkommen Aktuell - Kooperation mit info3



Info3, das Monatsmagazin aus Frankfurt, bringt bis auf weiteres jeden Monat eine Seite zum Thema Grundeinkommen. Wir freuen uns auf diese bemerkenswerte Kooperation.

Hier die Ankündigung des Chefredaktor Dr. Jens Heisterkamp (Bild):
"Die Idee eines "Grundeinkommens" wird in der deutschsprachigen Öffentlichkeit immer häufiger und immer ernsthafter diskutiert. Wir finden, dass jenseits von Ideologien und Sozialromantik in der Debatte um diese Idee ein grosses Potenzial steckt, grundlegende soziale Kategorien neu zu denken. Wir haben uns deshalb zu einer Kooperation mit der 'Initiative Grundeinkommen' entschlossen, die seit einiger Zeit engagiert und professionell das Thema öffentlich vorantreibt. Damit die Ressourcen noch mehr Ausstrahlung und Wirkung entfalten können, berichten die 'Initiative Grundeinkommen' und 'info3' bis auf weiteres auf einer Extra-Seite in jedem info3-Heft über aktuelle Entwicklungen."

Aktueller Beitrag lesen PDF

Im übrigen gratulieren wir info3 ganz herzlich zum 30. Gebursttag!

info3 bestellen

06 September 2006

Die Grünen und das Grundeinkommen



Sozusagen "live aus Berlin" berichtet unser Webgestalter Stefan Pangritz vom Grünen Zukunftskongress:

Das bedingungslose und existenzsichernde Grundeinkommen als neuen Freiheitsbegriff begründen

"Am vergangenen Wochenende thematisierte die Grüne Partei (Bündnis 90/Die Grünen) die eigene politische Zukunft und die notwendigen Schritte zu einem Aufbruch in einen sozialen und ökologischen Wandel. Fast 2.000 angemeldete Teilnehmer, Parteimitglieder, geladene Gäste, Wissenschaftler, Politiker, Soziologen, sowie allgemein politisch interessierte Zeitgenossen trafen sich in Berlin, um die wichtigsten politischen Zukunftsthemen auf diversen Podien und Workshops zu analysieren. Die Veranstaltung zeichnete sich durch eine neue Offenheit, Ehrlichkeit und den Mut aus, neuen wie auch alten, fast vergessenen Utopien neuen Raum zu verschaffen, wie z.B. der urgrünen Forderung nach einem Grundeinkommen für alle Bundesbürger.

Das Thema Grundeinkommen, welches neben der Energiefrage zu den wichtigsten Pfeilern der Grünen Inovationen gehörte, wurde in den letzten Jahren durch zunehmende pragmatische Orientierung am politisch Machbaren, immer mehr in Richtung Grundsicherung (Altersgrundsicherung) letztendlich zu so manchem Monstrum wie Hartz IV (Alg 2) verwässert. Die beiden Hauptströmungen bedarfsorientierte Grundsicherung versus bedingungsloses Grundeinkommen wurden auf einem der meistbesuchten Workshops vorgestellt und sehr kontrovers diskutiert. Dabei offenbarten sich wenige politische Pragmatiker, die im Kampf um machbare Lösungen ihre Zukunftsvisionen weitgehend aus den Augen verloren hatten, wie auch eine junge Riege radikaler Neueinsteiger, die das Thema neu entdecken und zu neuer gesellschaftlicher Perspektive weiterentwickeln möchten. Das finanzielle herunterbrechen auf Zahlen und Steuersätze wurde bewußt vermieden, um der Frage, ob es nicht zuerst um die Entwicklung eines neuen Arbeits und Sozial- bzw. Kulturbegriffs geht, den gehörigen Raum zu verschaffen. Berlin, mit seinen 320.000 Arbeitslosen, war genau der richtige Ort um die wichtigkeit dieser gesellschaftliche Neupositionierung zu begreifen.

Es war die Rede von Chancen zur neuen Freiheit, von Befreiung vom Arbeitszwang, von Lohndrückerei, von Frauenrechten. Die Neiddebatte (Soll die Rechtsanwaltsgattin auch Grundeinkommen erhalten?), Zweifel (Wie gehen die sog. bildungsfernen Schichten damit um?) wurden ebenso besprochen, wie Fragen zur Finanzierbarkeit und auch Bedenken einer zu starken Arbeitgeberfreundlichkeit. Die Grüne Arbeitsgruppe zum bedingungslosen Grundeinkommen stellte ein weitgehend ausgearbeitetes Modell vor. Manchen PodiumsteilnehmerInnen war anzumerken, wie sie durch ihre politische Tagesarbeit die Utopien und Potenziale einer Bedingungslosigkeit nicht mehr zu denken wagen, da sie dieses für nicht realisierbar halten. Lieber bleibt man bei der Forderung für ein Recht auf Bildung und kulturelle Teilhabe für alle. Andere Stimmen - mit gewerkschaftlichem Hintergrund - wiederum, möchten lieber das Recht auf Arbeit verankert sehen.

Bei der großen Mehrheit der Workshopteilnehmer brach jedoch erfreulicherweise eine fast euphorische Stimmung durch und der Mut und die Lust zur neuen Utopie war greifbar. Das bedingungslose und existenzsichernde Grundeinkommen, als neuen Freiheitsbegriff zu begründen, die Lust zum Streit und Diskussion was Arbeit und Einkommen im Ursprung bedeutet und Wege jenseits der utopielos gewordenen Tagespolitik zu suchen stimmte hoffnungsvoll. Ein Anfang ist gemacht."

Stefan Pangritz, Berlin 05.09. 2006

Weiterer Bericht zum Zukunftskongress aus der TAZ


Vortrag von W. Strengmann-Kuhn "Grundsicherung und Grundeinkommen" vom 02.09. am Kongress

05 September 2006

Frustfaktor Job



Ein erschütternder Bericht in SPIEGEL-ONLINE über die Arbeitsmotivation bei Angestellten in Deutschland.

"Die Frustration bei deutschen Beschäftigten wächst: Die meisten fühlen sich emotional kaum an ihre Firma gebunden, gut ein Fünftel sabotiert sogar aktiv Interessen des Arbeitgebers - das belegt eine aktuelle Gallup-Studie."

Link zum Artikel

Weiter aus dem Artikel von Cornelia Geißler:
"Emotional gebundene Mitarbeiter sind in der Regel auch zufrieden mit ihrem Job. Umgekehrt kann jemand zufrieden, aber nicht emotional gebunden sein", erläutert Marco Nink, Senior Consultant bei der deutschen Dependance von Gallup. "Das ist zum Beispiel der Fall, wenn der Job zwar nicht erfüllend ist, aber der Arbeitsplatz viel Freiraum für private Aktivitäten wie Telefonate oder Surfen im Internet bietet. An diesem Beispiel zeigt sich, warum die Kennzahl ,emotionale Bindung' direkt Aufschluss darüber liefert, wie produktiv Mitarbeiter für das Unternehmen arbeiten."

Spannend wäre eine vergleichende Studie mit der Situation in der Schweiz.

04 September 2006

Antrag an die deutsche Kulturstiftung des Bundes




Michael Hirsch aus München hat bei der deutschen "Kulturstiftung des Bundes" eine bemerkenswerten Antrag gestellt. "PROJEKT GRUNDEINKOMEN" nennt er seinen Antrag "auf Förderung aus den Mitteln des Fonds 'Arbeit in Zukunft'".
soDA, Zeitschrift/Zeitbild für Kunst & Kultur, hat diese mit aller höchsten Geflissenheit und Akribie ausgefüllten Antragsformulare 1:1 in seiner neusten Ausgabe publiziert.

Antrag lesen PDF

Die Initiative Grundeinkommen wird hier auf den NEWS BLOG über den weiteren Verlauf des Antrages berichten.

soDA übrigens ist ein hochklassiges, vorallem international angesehenes avantgarde Magazin. Der Chefredaktor, Martin Lötscher, wird am Di 26.9. im unternehmen mitte in Basel beim Eröffnungspodium der Veranstaltungsreihe "Einkommen schafft Arbeit ..." zum Grundeinkommen als Kulturimpuls sprechen.