16 April 2006

Arbeitskraft = Ware = Diskriminierung und Entsolidarisierung der Beschäftigten – und nicht Beschäftigten

Hans Schäppi, Gewerkschaft UNIA, schreibt im neu erschienen Buch Wohlstand durch Gerechtigkeit:
" ... Nach neoliberalen Vorstellungen ist die Arbeitskraft eine Ware wie jede andere Ware auch: Wenn der Preis sinkt, wird mehr nachgefragt, das heißt, wenn die Löhne oder Lohnnebenkosten sinken, werden mehr Leute beschäftigt. Wenn jemals gezeigt worden ist, dass diese Theorie falsch ist und ideologischen Charakter hat, so sind dies die 1990er Jahre in der Schweiz, welche geprägt waren von einer gegenüber den 1980er Jahren noch verstärkten Lohnrestriktion und einer Abkoppelung der Reallöhne von der Produktivitätsentwicklung, begleitet von einer massiv ansteigenden Arbeitslosigkeit. Mit neoliberalen "Reformen" am Arbeitsmarkt, wie Lohnzurückhaltung, Senkung der Lohnnebenkosten, Lockerung des Kündigungsschutzes und anderen angebotsorientierten Maßnahmen wird die Zahl der Arbeitsplätze nicht erhöht. Hingegen wird die Lohnarbeit umstrukturiert im Sinne einer verstärkten Segmentierung, Diskriminierung und Entsolidarisierung der Beschäftigten. ..."

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