23 Januar 2007

Die initiative grundeinkommen auf dem Rigi am Vierwaldstätter See




Die Vereinigung für freies Unternehmertum (vfu), Schweiz, lud die initiative grundeinkommen zu ihrer Wintertagung 2007 auf Rigi Kaltbad.

Gestaltungsfreiheit verbunden mit Verantwortung, der unternehmerisch handelnde Mensch und Menschlichkeit in der Wirtschaft, das sind Ausrichtungen dieser Vereinigung, die sich seit 1950 nach der Planwirtschaft unter dem Primat der wirtschaftlichen Autarkie in der Schweiz in den Jahren des 2. Weltkrieges der Chance eines Neuanfangs freien, verantwortungsbewussten Unternehmertums widmet.

Die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens wurde hier sehr kontrovers reflektiert. Volle Zustimmung für die Freiheit zur Arbeit, die ein Grundeinkommen gewährt. Ablehnung aus der Vermutung, dass mit einem Grundeinkommen zu viele nicht mehr arbeiten. Was denn nun? Schon jetzt besteht für viele Unternehmen in der Schweiz Arbeitskräftemangel. Die Demographische Entwicklung weist auf eine Verschärfung dieses Problems. Dr. Werner Aeberhardt, Leiter des Ressorts Arbeitsplatzanalyse und Sozialpolitik, Bundesamt für Statistik, für Wirtschaft und Arbeit und SECO, stellte die Entwicklung dar. Die Verlagerung der Steuern auf die Mehrwertsteuer sei ihm sehr sympathisch, sagte er, und würde in den Parteien auch besprochen. Die Mehrwertsteuer sei allerdings eine degressive Steuer. (Degressiv heißt, sie steigt nicht proportional an wie z.B. eine progressive Einkommensbesteuerung). Ob sie deshalb unsozial genannt werden könne, ließ er offen. Auf unsere Behauptung, andere als die Mehrwertsteuer seien parasitär, entgegnete er: Ob eine Steuer parasitär ist oder nicht, misst sich daran, für was sie ausgegeben wird. Der Filmemacher Riccardo Signorell unterstützte die Idee des Grundeinkommens aus seinen Erfahrungen im künstlerischen wie unternehmerischen Bereich. Daniel Bloch von Camille Bloch, Mon Chocolat Suisse, sah keinen Handlungsbedarf bei der Steuer, wohl aber eine Hinwendung zum Vertrauen durch Abbau von Zwang. Markus Sutter, Chefredaktor vom Baslerstab, moderierte die Debatte.
Swisseness und Swiss Made sind ein Trend der letzten Jahre. Eva Jaisli von PB Swiss Tools machte deutlich, wie wichtig der umfassend nachhaltige Charakter Schweizer Unternehmen und die Art ihres Auftretens im Ausland sein. Denn dadurch käme ihr selbst dort Vertrauen entgegen - oder nicht. Urs Breitenstein, Miteigentümer des Schwabe Verlages in Basel, bemerkte nebenbei: Ein Schweizer Unternehmen sind wir erst seit 506 Jahre. – Ein Unternehmen sind wir seit 519 Jahren. (1488 in Basel gegründet; 1501 trat Basel der Eidgenossenschaft bei; erste Druckerei und Verlag der Lutherischen Bibelübersetzung)
Einige TagungsteilnehmeInnen wünschten eine weitere Vertiefung in das Thema Grundeinkommen und Mehrwertsteuer in der vfu, andere blieben lieber beim Lob für Anregungen durch das Querdenkertum.

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