18 Juni 2006

Grundeinkommen versus Kapitaleinkommen



Aus dem Referat von Jens Martignoni (Bild), vom Verein "flexibels" in Zürich, am 13. Mai 2006 in Romainmotier:

...das bedingungslose Grundeinkommen ist also eine adäquate Antwort darauf, wie der bestehende Überfluss sinnreicher und gerechter verteilt werden könnte und damit die
freigesetzte Energie und Arbeitszeit in andere Bereiche fliessen kann. Denn, im Sozialen, im Gesundheitswesen, in der Bildung und in der Kultur, dort ist heute ein grosser Bedarf an Arbeitskraft, der leider blockiert ist, weil die alten Denk- und Machtstrukturen eine Umlagerung verhindern. Das bedingungslose Grundeinkommen setzt nun hier an, reduziert die Blockade und ermöglicht Neues in vielen Gebieten. Ausserdem können die reichen Kapitalbesitzer von ihrer Verantwortung entlastet werden, die sie heute aus ihrer Überforderung nicht mehr wahrnehmen können.
Das Grundeinkommen hat aber nur eine Chance zu bestehen, wenn gleichzeitig das Loch
gestopft wird, wo das ganze Geld der realen Wirtschaft abfliesst in die Finanzblase. Eine Mehrwertsteuer, wie sie heute als Finanzierungsinstrument des Grundeinkommens
vorgeschlagen ist, hat genau hier ihren Schwachpunkt. Finanztransaktionen und
Spekulationsgewinne werden damit nicht erfasst. Das heisst, in absehbarer Zeit wird ein realisiertes Grundeinkommen sich nicht mehr finanzieren können, weil alles Geld in der Blase verschwindet und so insgesamt zuwenig Geld in der realen Wirtschaft fliesst. Hier gilt es also Massnahmen zu treffen.

Das Ziel ist also nicht Grundeinkommen versus Kapitaleinkommen, wie es bei, heutigen Stand der Diskussion befürchtet werden müsste, sondern Grundeinkommen gerade auch aus Kapitaleinkommen. Dies ist eine entscheidende Forderung für eine insgesamt gesündere Wirtschaft und Gesellschaft.


Das ganze Referat als pdf

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

die vision "rechnet" mit dem freien menschen, mit dem aus einsicht handelnden also. dieser "konsumiert ja nicht einfach in eigenem interesse, sondern seine handlungen, also auch seine einkäufe stehen insoweit in einem gesamtzusammenhang als das individuum diesen zu begreifen vermag.
so hätten dann alle ihre karte, womit sie "bezahlen könnten, und mittels edv wäre es auch ein leichtes daraus den bedarf zu bestimmen und damit auszumitteln welches der bedarf dann wäre welcher produziert sein will.
zusammen (in assoziationen) würden wir die besten wege finden so rationell und qualitativ hochstehend wie möglich zu produzieren.
qualität nicht nur auf das endprodukt bezogen, sondern auch auf die produktionsabläufe sowohl in sozialer wie ökonomischer wie auch oekologischer hinsicht.
wenn wir mit liebe etwas herstellen ist es in allen belangen etwas anderes ...