17 Februar 2007

"Die Politik müsse sich endlich vom Gedanken der Vollbeschäftigung verabschieden"






MENSCHEN BEI MAISCHBERGER

SENDUNG VOM DIENSTAG, 13. FEBRUAR 2007, 22.45 UHR
Angst vor Abstieg – wer kann von seinem Job noch leben?

Gregor Gysi
Der Fraktionsvorsitzende der Linkspartei fordert Mindestlohn statt Armutslohn. "Die Würde des Menschen wird verletzt, wenn ein Lohn unter einem bestimmten Betrag pro Stunde bezahlt wird." Für Gysi und seine Partei ist ein gesetzlicher Mindestlohn in Existenz sichernder Höhe von acht Euro angemessen.

Prof. Dr. Hans-Werner Sinn
Der Präsident des Münchener Ifo-Instituts warnt vor gesetzlich festgelegten Mindestlöhnen. Sie würden Arbeitsplätze in Deutschland vernichten, meint der Ökonom, der als einer der führenden Wirtschaftsexperten gilt.

Karoline Beck
Die Berliner Unternehmerin hält die Lohnforderungen der IG Metall für zu hoch. "6,5 Prozent sind unrealistisch." Dass höhere Löhne einen Konsumboom auslösen würden, daran glaubt die ehemalige Vorsitzende des Bundes junger Unternehmer nicht.

Karin Schulz
Die ehemalige Bankangestellte putzte für eine Reinigungsfirma die Zimmer eines Hamburger Viersternehotels. Am Monatsende hatte sie brutto 385,50 Euro verdient, das entsprach einem Stundenlohn von 2,75 Euro. Sie kündigte.

Claudia Kühn
Morgens Büroarbeit, mittags Musikunterricht und am Wochenende als Servicekraft im Fußballstadion: Claudia Kühn muss ihre Kinder und sich mit drei Minijobs über die Runden bringen. "Einen 40-Stunden-Job habe ich mit vier Kindern nicht bekommen", sagt die studierte Cellistin, die von ihrem Mann getrennt lebt.

Thomas Loer
Der Soziologe und Mitbegründer der Initiative "Freiheit statt Vollbeschäftigung" fordert ein "bedingungsloses Grundeinkommen für alle Bürger" – von der Wiege bis zur Bahre. Jeder Bürger, jedes Kind habe ein individuelles Recht auf Teilhabe am gesellschaftlichen Wohlstand. Die Politik müsse sich endlich vom Gedanken der Vollbeschäftigung verabschieden.

Das Video zur Sendung

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