18 Juli 2006
"Stehen wir an einem Wendepunkt?"
Das Verlagsmagazin "a tempo" widmet sich immer wieder mit interessanten Beiträgen - zur Zukunft der Arbeit I-VII - Aspekten des Grundeinkommen.
In der aktuellen Juli Ausgabe kommt der emeritierte Volkswirt Prof. Dr Wolfgang Eichhorn in einem Interview zu Wort.
Link zum Interview
Lesenswert ist seine Sicht aufs Grundeinkommen als evolutionärer Prozess. Auf die Frage nach der Höhe eines schrittweise eingeführten Grundeinkommens antwortet er beispielweise:
"Letztlich ist die Höhe des endgültigen Grundeinkommens ein gesellschaftlich-politischer Aushandlungsprozess. Vielleicht würde der Endbetrag in etwa der Kaufkraft des derzeitigen durchschnittlichen Arbeitslosengeldes von 850 Euro entsprechen, vielleicht höher sein. Sicher wären die Löhne, die die Unternehmen zahlen, nicht so hoch wie heute, weil sie auf dem Grundeinkommen aufbauen, aber wenn es einen wirklich freien Arbeitsmarkt gibt, würden sich entsprechend der Nachfrage zusätzlich die verschiedenstenArbeitsmöglichkeiten entwickeln. Die Schattenwirtschaft würde mit ihrer marktwirtschaftlichen Prägung ins Licht der nichtkriminellen Wirtschaft treten. – Der finanzielle Anreiz für eine Arbeit scheint mir weiter gegeben. Man möchte etwas dazuverdienen zur besseren sozialen Absicherung oder für zusätzlichen Konsum, zumal damit auch oft die menschliche Kreativität geweckt wird und der Unternehmergeist. – Entscheidend ist aber, dass die Menschen Hoffnung hätten und freier wären für das, was sie aus eigenem Antrieb heraus wollen, insbesondere auch für mitmenschliche Tätigkeit. Aufgabe der Wirtschaft ist es, bei allem Effizienzdenken die Wohlfahrt aller, nicht nur den materiellen Wohlstand einiger zu mehren."
Bemerkenswert auch das Editorial von Jean-Claude Lin. Er kann für sich in Anspruch nehmen bereits im Dezember 2004 Götz Werner in "a tempo" ein Forum geboten zu haben. Seine aktuelle These lautet:
"Mit der Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens für jeden Bürger könnte Deutschland eine Pionierrolle in der Welt übernehmen."
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