10 Dezember 2010

Lebst Du schon?



Ein bemerkenswerter Artikel von Julia Krättli in der Zeitung STUDIVERSUM der Schweizer Hochschulen.

Ausschnitt aus dem Text:
Paul setzt sich mit einem Buch in der Hand an einen Tisch im Kaffeehaus und bestellt an der Theke einen Cappuccino. Um diesen zu erhalten, hat er weder Kaffee angepflanzt, noch Kaffeebohnen gepflückt, er hatte nichts mit der Röstung zu tun, Kühe hat er ebenfalls nicht gemolken und die Kaffeemaschine bedient hier auch jemand anderes. Paul lebt wie wir alle von der Leistung anderer. Das ist nicht weiter schlimm, denn er bezahlt in diesem Falle diese Leistung. Vom Geld, das er für seinen Capuccino zahlt, bezahlt der Besitzer des Kaffeehauses unter anderem den Lohn seiner Angestellten und diese wiederum zahlen damit die Sozialabgaben und ihre Einkommenssteuern. Denkt man sich das rückwärts, zahlt also eigentlich Paul die Steuern des Angestellten (und auch die des Besitzers). Wenn Steuern also heute bereits im Produktpreis enthalten sind, warum soll dann derjenige, der leistet, Steuern bezahlen und nicht derjenige, der konsumiert? Für die Finanzierung des Grundeinkommens gehen die Basler Initianten denn auch von einer Besteuerung des Konsums durch eine Mehrwertsteuer aus. Denn unabhängig von ihrem Arbeitsverhalten, werden die Menschen auch in Zukunft noch konsumieren wollen. Verschiedene Studien bestätigen, dass eine solche Finanzierung funktionieren könnte.

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Lebst Du schon?

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