Heute erreichte uns folgende Anfrage.
"Sehr geehrte Damen und Herren,
wie ist der aktuelle Stand? Meine Fragen: Wie sehen jetzt die Chancen auf ein bedingungsloses Grundkeinkommen aus und vor allen Dingen wann können wir damit rechnen, dass die Umstellung kommt und jeder von uns einen gewissen Betrag bekommt und wie hoch ist der Betrag für jeden Bürger?
Es wäre für uns alle eine Erleichterung und würde soviele Ängste nehmen, wirklich !!!
Können Sie mir diesbezüglich bitte Informationen und Antworten zukommen lassen? Danke im voraus.
Freundliche Grüße
Claudia M."
Gute Antworten bitte in den Kommentar.
3 Kommentare:
Sehr geehrte Frau M.,
der aktuelle Stand ist nicht so gut. Die Chancen auf ein BGE werden besser, sind aber noch sehr weit von einer Realisierung entfernt. Wenn Sie gewohnt sind, in Jahrzehnten zu denken, sind Sie sicherlich auf der sicheren Seite. Man hat uns 200 Jahre auf Lohnarbeit getrimmt. Das kriegt man nicht in wenigen Jahren aus den Köpfen.
Katastrophen könnten die Wandlung aber beschleunigen. Sollen wir uns die aber wünschen?
Das mit der Angst ist eine schlimme Sache! Ich kenne sie. Wer kennt sie in den hochentwickelten Ländern nicht?
Die "Aufhol-länder" dagegen sind voller Hoffnung und Gier. Da ist weniger Angst zu spüren.
Meine Angst wurde weniger, als ich selbst BGE-aktiv wurde, mich anfangs blamierte, mittlerweile bin ich aber selbstsicherer und etwas Hoffnung ist in mein Gemüt eingezogen. Materiell habe ich mich eingeschränkt.
Bitte entschuldigen Sie, dass ich Ihnen nicht Ihre Angst mindern kann.
Mit freundlichen Grüßen
Wir sind dabei, das Thema in Gesellschaft und Politik in die Diskussion zu bringen. Da ist noch sehr viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Aber es gibt bereits soviel ich weiß in allen Parteien im Bundestag Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens. Wann eine Chance auf Realisierung besteht hängt meiner Meinung nach davon ab, wann es gelingt, bei einer Mehrheit der Politiker und der Gesellschaft ein Bewußtsein für das BGE zu schaffen, also auch ein positives Menschenbild des Zutrauens zueinander.
Ich habe mit Erstaunen festgestellt, daß es die Idee des bGE schon seit vielen Jahren gibt, aber zum ersten mal in meinem Leben habe ich von der Existenz dieses Modells erst bei Maischberger im März 2009 gehört, bei der Susanne Wiest wegen ihrer Petition eingeladen wurde.
Gefühlsmäßig würde ich sagen, daß dieses Thema dadurch erst eine nennenswerte Verbreitung erfahren hat.
Es mögen z.Zt. vielleicht etwa die Hälfte der Bevölkerung in der BRD schon mal davon gehört haben.
Damit die andere Hälfte auch Kenntnis davon erhält, und damit vor allem der Denkprozess bei allen Bürgern stattfinden kann, daß das bGE eine sehr ernsthafte Lösung unserer derzeitigen gesellschaftlichen Probleme sein könnte, brauchen wir die Hilfe der Massenmedien wie Fernsehsender und Zeitschriften dringend.
Das Internet ist bereits auf unserer Seite, aber die Welt ist dadurch immer noch kein Dorf geworden.
Es braucht eine eingehende, öffentliche Auseinandersetzung mit dem Thema, die jedem Bürger leicht zugänglich ist = das Fernsehen.
Leider wird das bGE sowohl von den einflußreichen Politiker als auch den größten Teil der Medien aus offensichtlichen Gründen unterschlagen.
Die Einführung eines bGE für jeden, bedeutet die Abschaffung des Sklaventums, was viele Nutznießer der Sklaven unter allen Umständen verhindern wollen.
Viele Menschen lassen sich von den Forderungen blenden, das alte System aufrechtzuerhalten zu wollen.
In Wirklichkeit bedeuted es jedoch nur ein weiteres Hinauszögern der Problemlösung und eine künstliche Aufrechterhaltung von unhaltbaren Zuständen.
Das bGE ist somit nicht nur eine Antwort auf unsere gesellschaftlichen und sozialen Probleme, sonder eine logische Schlußfolgerung dessen, was ein gesundes Menschenbild auf die Beine stellen kann.
Wer wie ich, mit dem Anspruch auf Gerechtigkeit und Fairness so selbstverständlich wie mit dem Atmen aufgewachsen ist, der kann die Ungerechtigkeiten (z.Bsp. der Vermögensverteilung) nicht ertragen.
Wir bGE Beführworter werden somit niemals locker lassen.
Denn eines Tages wird es eine Lawiene geben, die all die Türen aufbrechen wird, welche z.Zt. noch fest verschlossen sind.
Jede Lösung kann nur eine gewisse Zeit künstlich vorenthalten werden, wie die Geschichte gezeigt hat.
Ich würde hier auch eher in Jahrzehnten als in Jahren denken.
Michael
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