30 Januar 2010

Kluges Interview von Götz Werner



Götz Werner weilt gerade in Österreich. Hier einige Ausschnitte von einem Interview im Standard:

STANDARD: Sie gelten als Vordenker der Ethik in der Wirtschaft. Und Sie sind Milliardär. Ethik und Profit - wie passt das zusammen?

Werner: Das eine hat mit dem anderen wenig zu tun. Entscheidend ist, was macht man mit dem Vermögen? Mein Geld liegt im Unternehmen. DM konnte stark wachsen, weil ich das Kapital im Unternehmen gelassen habe. Ich besitze keine Aktien, Immobilien oder Ferienwohnungen in den Alpen.

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STANDARD: Sie treten für ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1500 Euro ein. Wenn Einkommen von Arbeit entkoppelt ist: Wer will dann noch für 900 Euro Windeln, Zahnpasta und Müsli verkaufen?

Werner: Wir sind darauf angewiesen, dass andere etwas für uns tun. Und dafür muss man eben attraktive Arbeitsplätze stiften. Die Arbeit wird derzeit nicht genügend bezahlt. Es ist im Übrigen eine Frage des Menschenbildes: Weckt das Grundeinkommen mehr Initiative oder unterbindet es diese? Dazu gibt es viele Untersuchungen.

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STANDARD: DM ist trotz Krise kräftig gewachsen. Die Umsatzrendite ist aber mit unter zwei Prozent geringer als bei anderen Handelsketten. Was, wenn das Geld ausgeht?

Werner: Unsere Rendite ist ausreichend. Die Erträge müssen so sein, dass sich mit ihnen die Zukunft bewältigen lässt. Mehr braucht es nicht. Man beteiligt sich nicht an Unternehmen wegen der Dividende, sondern damit es diese Firmen gibt. Und das ist Dividende genug. Geht es nur um sie, könnte man das Geld gleich aufessen. Es ist wie beim Atmen: Entnehme ich zu viel Gewinn, wird mir schwindlig.

Ganzes Interview lesen:
"Dann könnte man das Geld aufessen"

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Warum kann man Professor Götz Werner nicht mal an eine Schweizer Fernsehsendung einladen, z.B. Club oder Arena?