05 Juli 2008

Alte und neue Linke



Was die Zukunft und was die Vergangenheit der "Linken" ist und sein kann, zeigt sich sehr eindrücklich, wenn innerhalb der Linken das Thema Grundeinkommen ernsthaft diskutiert wird.

Zwei sich gegenüberstehende kurze Artikel in der sozialistischen Zeitung "Neues Deuschland" dokumentieren sehr schön wie das Grundeinkommen wohltuend das Parteibuch beseite legen lässt.

Auf Treibsand gebaut
von Prof. Dr. Rainer Roth

"Emanzipation von Lohnarbeit und Armut ist möglich, wenn die Produzenten des Reichtums selbst die Eigentümer der Produktionsmittel werden. Sie bleibt Illusion, solange die Verwertung von Kapital der Zweck der Ökonomie ist. Wer von Alternativen zur Lohnabhängigkeit redet, muss die Kapitalverwertung in Frage stellen."

Ein Systemversagen korrigieren
Von Prof. Dr.Wolf-Dieter Just

"Die Koppelung von Arbeit und Einkommen führt heute zu millionenfacher Ausgrenzung, sozialer Not, Sinn- und Lebenskrisen der Betroffenen. Das Postulat »Jedem nach seiner Leistung« wird zu einer realitätsfremden und inhumanen Bedingung. Diese Art von Leistungsgerechtigkeit wandelt sich in Ungerechtigkeit, wenn die Möglichkeit, eine solche Leistung zu erbringen, nicht geboten wird. Leistungsgerechtigkeit setzt Teilhabegerechtigkeit voraus. Traditionelles Arbeitsethos und Moral müssen überdacht und den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden."

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