28 Februar 2008

Steuerstreit: Ein radikaler Vorschlag

Philip Löpfe vom Tages-Anzeiger beschreibt das Potential der Konsumsteuer:

"In seiner reinen Form ist Werners Modell sicher eine Utopie. Als Kompass hingegen weist es in die richtige Richtung. Es ist grundsätzlich sehr sinnvoll, in einer globalisierten Wirtschaft die direkten Steuern, vor allem die Unternehmenssteuern und die Lohnnebenkosten abzubauen und durch eine indirekte Konsumsteuer zu ersetzen. Das Problem ist die ideologische Verbohrtheit von Politikern und ihren Wählern. Ein Umbau des Steuersystems in Richtung indirekte Steuern verletzt linke und rechte Tabus. Die Rechte muss sich mit einem bedingungslosen Grundeinkommen anfreunden und damit den Sozialstaat akzeptieren, die Linke auf die «Steuergerechtigkeit um jeden Preis» verzichten. Dafür wäre der ewige Zwist mit unseren europäischen Nachbarn ein für alle Mal beendet. In einem auf die Mehrwertsteuer reduzierten System gibt es «praktisch überhaupt keine Möglichkeit mehr, Steuern zu hinterziehen oder auch nur zu optimieren»."

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1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Werners Modell ist ein Schritt in die richtige Richtung, doch es greift noch wesentlich zu kurz. Denn die Konsumsteuer erfasst nur den Handel an den realen Märkten der Waren und Dienstleistungen. Der mindestens fünfmal größere Umsatz an den virtuellen Märkten, die riesige Mengen an Kapital binden, wird nur unwesentlich belastet.
Um über Geld für hoheitliche Aufgaben (selbstverständlich auch für ein Grundeinkommen) in die Not wendender Höhe verfügen zu können, MÜSSEN ALLE Finanzströme UNIVERSAL angezapft werden. Dies erfordert die unbedingte automatische (per Bankensoftware) Partizipation an ALLEN Geldflüssen eines Wirtschaftsraumes (mindestens der Euro-Zone - besser noch weltweit). Über einen minimalen Aufschlag (ca. 0.1 %) auf Kontobewegungen aller Art bei allen Finanzinstituten selbigen Wirtschaftsraumes lassen sich jederzeit genügend Mittel zur Finanzierung einer menschenwürdigen Gemeinschaft akkumulieren.