19 Dezember 2008

Grundeinkommen und Individualität



Jeder Mensch eine Königin!

"Der Filmessay ‹Grundeinkommen – ein Kulturimpuls› von Daniel Häni und
Enno Schmidt wurde Mitte September 2008 der Öffentlichkeit vorgestellt und
fand ein erfreulich positives Echo. Hans-Christian Zehnter traf sich mit den
beiden Filmemachern im ‹unternehmen mitte› in Basels Innenstadt und
thematisierte im Gespräch den Zusammenhang zwischen Individualität und
Grundeinkommen."

Gesteigerter Egoismus - Auszug aus dem Interview:

Zehnter: Für das Grundeinkommen bedeutet das, dass es nur funktionieren kann, wenn die Menschen diese Art des Miteinanders bereits gelernt haben. Sind wir Menschen heute nicht doch noch viel zu egoistisch?

Häni: Nein, den Egosimus kann man gerade nur überwinden, indem man ihn zulässt. Egoismus ist nicht durch «Man soll!» und «Man darf nicht!» zu bändigen. Im Gegenteil, ohne den Gang durch den Egoismus kann sich das Individuelle gar nicht richtig entwickeln. Deshalb muss das Grundeinkommen auch wirklich bedingungslos sein. Wenn man das Grundeinkommen doch nur wieder mit den alten moralischen Forderungen dazu, wie die anderen zu sein haben, verbindet, lässt man besser die Hände davon und jätet im eigenen Garten.

Schmidt: Man muss den Egoismus sogar steigern und ausweiten, bis das Individuum erkennt: Die Anliegen der Welt, das sind ja meine Anliegen. Selbstlosigkeit kann doch nur stattfinden über den Egoismus hinaus. Man wäre ein fataler Egoist, wollte man den Egoismus abschaffen.

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