30 März 2006

Bankspiegel - Themenheft zum Grundeinkommen.

Bankspiegel - Themenheft zum Grundeinkommen.

Das Kundenmagazin 'Bankspiegel' der deutschen GLS Gemeinschaftsbank hat im aktuellen Heft das Schwerpunktthema Grundeinkommen aufgegriffen. Das Heft ist mit "Das verkannte Paradies" betitelt: "Wenn Arbeit mehr ist als Geldverdienen. Und was ein Grundeinkommen dazu beitragen kann".

Unter dem Titel "Ein Grundeinkommen würde das Verständnis von Erwerbsarbeit und Arbeitslosigkeit grundlegend ändern" führt Günter Sölken, Sprecher des Netzwerks Grundeinkommen, in das Thema ein.

Auf drei Seiten folgt ein Interview mit Prof. Götz Werner und Dr. Benedictus Hardorp. Werner führt im Laufe des Gesprächs aus: "Die meisten Arbeitnehmer haben heute keinen Arbeitsplatz, sondern leben in dem Unglück, nur einen Einkommensplatz zu haben. Sie gingen längst einer anderen Beschäftigung nach, wenn sie es sich finanziell leisten könnten. Damit einher gehen oft psychische Deformationen und Depressionen, kurz: Mangel an Lebenswürde. Das könnte mit einem garantierten Grundeinkommen vermieden werden".

Die Redaktion des 'Bankspiegels' hat auch noch ein paar Zahlen und Faten zum Grundeinkommen recherchiert. So beträgt die Pro-Kopf-Ausgabe an Sozialleistungen in der Bundesrepublik Deutschland 730 Euro im Monat (Berechnungsstand März 2005).

Barometer des Fortschritts

"Worauf es also ankommt, das ist, dass für die Mitmenschen arbeiten und ein gewisses Einkommen erzielen zwei voneinander ganz getrennte Dinge sind."

Dieser Satz stammt von dem heute vor 81 Jahren gestorbenen Rudolf Steiner.

100 Jahre nach der ersten Formulierung des "Sozialen Hauptgesetzes" erscheint im "Rudolf Steiner Verlag" ein kleines handliches Büchlein mit dem Titel: "Barometer des Fortschritts, Gesetze des sozialen Lebens".
Es beinhaltet 3 der grundlegenden Aufsätze von Rudolf Steiner zur sozialen Frage: 1888 (Der Grosse Grundsatz der Zeit), 1898 (Das soziologische Grundegsetz), 1905/06 (Das soziale Hauptgesetz) und 2 darauf bezugnehmende Vorträge.
Zusammengestellt und eingeführt wird das Büchlein von Ulrich Rösch (Sozialwissenschaftliche Sektion am Goetheanum) und Walter Kugler (Leiter des Rudolf Steiner Archiv in Dornach).

Im Anhang findet sich eine wertvolle Chronologische Zusammenstellung von Zitaten von Rudolf Steiner welche das "Soziale Hauptgesetz" betreffen.

27 März 2006

Tagung in Achberg zum Grundeinkommen

Vom Samstag 29. April bis Montagmittag 1. Mai (Tag der Arbeit) findet im Humbold-haus in Achberg am Bodensee eine Tagung mit dem Titel: "Trennung von Arbeit und Einkommen: Grundeinkommen" statt. Das Treffen wird organisiert von Rainer Rappmann vom FIU-Verlag, welcher auch das Beuys-Archiv beheimatet.

Joseph Beuys hat u.a. in einer seiner letzten grossen Reden "Sprechen über Deutschland" das Thema zum klingen gebracht: "Bei einem wesensgemässen Beschreiben des Geschehens zur Befreiung der von der Fähigkeit getragenen Arbeit ist es doch logisch, dass das Tragende zuerst befreit werden muss". (Weiter Beuys-Ziate finden sie unter Statement)


Neben Johannes Stüttgen (im Bild mit Brille hinter Beuys) zum Thema: "Die Trennung von Arbeit und Einkommen sowie ihre Verbindung - die Frage nach den Begriffen und ihrem Zusammenhang" treten Prof. Dr. Michael Opielka: "Machen Sie doch, was Sie wollen! - Einführung in die Idee des Grundeinkommens - Anregungen, Lösungswege, Verwirklichung", sowie Dieter Koschek auf: "Der aktuelle Diskussionstand zum Grundeinkommen von Götz Werner bis zur Katholischen Arbeiterbewegung".

24 März 2006

Deutschland und die Schweiz im sozialpolitischen Vergleich

Heute Mittag wurde an der Universtität Basel eine neue Studie präsentiert: Wohlstand durch Gerechtigkeit, Deutschland und die Schweiz im sozialpolitischen Vergleich.

Die vier Herausgeber Dr. Erwin Carigiet (Präsident der Schweiz. Vereinigung für Sozialpolitik), Prof. Dr. Michael Opielka (FH Jena und University of California at Berkeley), Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt (Prodekan der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln) und Prof. Dr. Ueli Mäder (Universität Basel und Hochschule für Soziale Arbeit Basel) stellten die Studie den zahlreichen interessierten Gästen aus Wissenschaft und Politik verschiedenster Couleur vor.

Die Studie ist im Rotpunktverlag erschienen.


Während dem anschliessenden kleinen Imbiss, wo angeregt diskutiert wurde, konnten wir u.a. mit der Basler Ständerätin Anita Fetz (SP) über die möglichen Wirkungen eines Grundeinkommens sprechen.

Zur Frage wie Grundeinkommen auf Frauen wirken könnte, sagte Anita Fetz: "Ich glaube, das Potential der Frauen käme dadurch viel stärker zu tragen. Frauen haben eine hohe Fähigkeit im Alltag z.B. Konflikte zu regeln und Konsens zu suchen. Das ist sehr wertvoll für die Gesellschaft, aber sie haben heute kaum mehr Zeit sich darum zu kümmern. Dieser Teil wäre wieder freigesetzt und sie könnten trotzdem Job und Kinder haben, aber das Ganze wäre nicht mehr so unheimlich gestresst. Wir leben heute in einer extrem gestressten Gesellschaft und das tut uns allen überhaupt nicht gut."

23 März 2006

Neues Buch von Adrienne Goehler

Adrienne Goehler, Kuratorin des Hauptstadtkulturfonds Berlin, hat uns ein Fazit geschickt:

"Ich kann noch nicht genau einschätzen, wohin diese Grundeinkommensreise gehen könnte, aber ich habe eine sehr positive Grundeinstellung dazu, weil dann ein anderes Menschenbild zum Tragen käme."

In ihrem aktuell erschienenen Buch "Verflüssigungen – Wege und Umwege vom Sozialstaat zur Kulturgesellschaft" (Campusverlag), geht sie u.a. auf die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens ein.

22 März 2006

Ein Kurzportrait von Götz Werner im ZDF

Unter dem Titel: "Unternehmer mit Visionen" strahlte ZDF am 13. März ein Kurzportrait von einem der zur Zeit meistbeachtesten Denkern und Vertretern der Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens aus: Götz Werner ist Gründer und Chef der bekannten und erfolgreichen Drogeriemarktkette dm mit weit über 20'000 MitarbeiterInnen.

Am letzten Freitag 17. März 2006 erschien in der NZZ ein Artikel von Prof. Michael Opielka

Der Schweizer Sozialstaat als Vorbote internationaler Entwicklungen
Vom Liberalismus zum «weichen Garantismus»

Der Sozialstaat ist in den letzten Jahrzehnten stetig ausgebaut worden. Und die Ausbauten erweisen sich als sehr resistent. In seinem Diskussionsbeitrag vertritt der Sozialwissenschafter Michael Opielka die These, dass sich die Schweiz damit vom Weg des Liberalismus entfernt und denjenigen des 'weichen Garantismus' eingeschlagen habe.

Auf Einkommen besteht ein Menschenrecht.

Auf Einkommen besteht ein Menschenrecht. Die Menschen haben bestimmte materiell zu erfüllende Bedürfnisse, Existenzminima, auch darüber Hinausgehendes. Und das steht ihnen zu, unabhängig von dem, was sie hervorbringen.