30 Mai 2009

Wohlstand hängt von der unbezahlten Arbeit ab



Eine aktuelle Studie der Basler Ökonomin Mascha Madörin zeigt das Verhälnis von bezahlter zu unbezahlter Arbeite in der Schweiz:

2004
Bezahlte Arbeit: 7000 Millionen Stunden
Unbezahte Arbeit: 8500 Millionen Stunden

"Unser Wohlstand hängt von der unbezahlten Arbeit ab", ist Mascha Madörin überzeugt. Die Bruttowertschöpfung durch unbezahlte Arbeit mache in der Schweiz über 60 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) aus. "Der Haushaltssektor ist also wirtschaftlich sogar bedeutender als der Dienstleistungssektor."

Artikel bei swissinfo.ch
"Wohlstand hängt von unbezahlter Arbeit ab"


Artikel in der Woz:
«Das Modell des Ernährerlohns ist vollkommen überholt»

26 Mai 2009

Wir könnten auch anders



Ein sehr schön geschriebener, genussreich zu lesender Artikel in Die Zeit von Wolfgang Uchatius, der sich erlaubt, mal ein paar irrwitzige Wahrheiten auszusprechen und friedvoll weiter zu denken, was denn vernünftig wäre. Wobei er auch auf das Grundeinkommen kommt. Seine Darstellung der Finanzierung eines Grundeinkommens allerdings ist noch wenig gereift.

Artkel online lesen:
Wir könnten auch anders

25 Mai 2009

Flaneur - der Kongress



Flaneur?
Irgendwie naheliegend, dass an diesem Kongress am "schauspielfrankfurt" das Grundeinkommen zur Sprache kommen wird. Zusammen mit Susanne Wiest werden wir das bedingungslose Flaneuerentum erforschen und entsprechende Produktivitätsberechnungen anstellen. Mit Überraschungen ist zu Rechnen. Picknickkorb mit Film inbegriffen.

5. und 6. Juni jeweils ab 16.00 auf dem Willy-Brand-Platz, Frankfurt am Main.


Am 5. Juni 20.00 wird zudem der Film "Götz W. Werner auf dem Weg zum Grundeinkommen" von Christoph Schlee gezeigt.

20 Mai 2009

Armut im Alter



Eine eindrückliche kurze Reportage von 10vor10, die nach einem würdevollen Grundeinkommen schreit.

Ohne zu urteilen lässt der Beitrag tief blicken. Schlimm ist: es ist ein Beispiel unter vielen und das in der Schweiz.

Studie von Pro Senectute zur Altersarmut

19 Mai 2009

Wo der Wind weht



Gesehen in Berlin von Urs Schweitzer, übermittelt von Ralph Boes

Binswanger, Sloterdijk und das Grundeinkommen


(Verlesen der Sendschrift, Enrico Lenzin, Peter Surber, Matthias Kuhn)

Kulturlandsgemeinde Heiden im Appenzell bei St. Gallen

Die Landsgemeinde – für Nicht-Schweizer sei es erklärt – ist das Stimmvolk einer Gemeinde, das aus Tälern und von Bergen zusammenkommt an einen Ort, auf einem Markt, um per Handheben abzustimmen über die politischen Fragen. Direkte Demokratie in Urform. Schön anzusehen, aber heute kaum mehr praktikabel, abgeschafft darum in fast allen Kantonen der Schweiz, in Appenzell Ausserrhoden 1997. Dabei war hier doch 1989 gerade erst das Stimmrecht auch für Frauen eingeführt worden.


(Hans Christoph Binswanger)

Die Kulturlandsgemeinde versucht nun, die Tradition als kulturellen Austausch zu wichtigen Zeitfragen wieder zu beleben. "Millionen Milliarden" war das Thema. Hans Christoph Binswanger, "Geld und Magie" sein Buch, erimitierter Professor der Uni St. Gallen, sprach beeindruckend von Geldes Macht und Geldschöpfung im Faust, selbst mit Schopenhauerfrisur und profund Goethe rezitierend.

Enno Schmidt stellte das Grundeinkommen vor. Suna Yamaner gab Antworten auf die Finanzkrise aus Frauensicht. Mit Pep und Humor befeuerte die Powerpoint Präsentation der Betriebswirtschaftlerin in allen Punkten das Grundeinkommen. Workshops fanden statt und über Nacht wurde Geld gedruckt, viel Geld. Nur um mal eine Gefühl zu bekommen für die Summe, mit der der Staat die Banken rettet. Über hundert Jahre müssten sie in Heiden Geld drucken, um die Summe zu erreichen.


(Peter Sloterdijk)

Die Kulturlandsgemeinde hätte schon fast für das bedingungslose Grundeinkommen votiert, da sprach Peter Sloterdijk brillant und unterhaltsam und gab zum Grundeinkommen besorgte Auskunft, dass die Menschen über eine solche Alimentierung von Staatwegen ab der Geburt in ihrem Leben nicht mehr hinweg kämen. Als hilfsbedürftig, als arm verschütte das Grundeinkommen die Menschen. Doch reich seien sie und auch das ihr Reichtum, sich selbst den Weg zu bahnen. Sein neues Buch: "Du musst Dein Leben ändern." Später im Interview mit grundeinkommen.tv ergänzte er, dass unser Luxusstandart, dass Reichtum einer Umdeutung bedürfe, dass Reichtum zu spiritualisieren sei, zu vergeistigen. Nicht weiter zu materialisieren. Materieller Reichtum sei endlich, stoße an Grenzen und werde zerstörerisch, geistiger hingen ist unendlich, teilbar ohne abzunehmen, wird mehr, umso mehr teilhaben. Doch da war – oh Panne – unser Mikro ausgeschaltet. Das Interview Erinnerung.
In der Kulturlandsgemeinde waren dennoch viele bewegt vom Grundeinkommen. Mit ihnen strahlt es weiter in die Schweiz.

Sendschrift der Kulturlandsgemeinde als PDF

Video-Bericht bei art-tv.ch

16 Mai 2009

Götz Werner trifft Dalai Lama



Gerade hatten wir die Idee - nur mal so als Utopie - zur Woche des Grundeinkommens ein Gespräch zwischen dem Dalai Lama und Götz Werner zu organisieren. Und plötzlich waren schon andere schneller.

Vom 30. Juli bis 2. August weilt seine Heiligkeit der XIV Dalai Lama in Frankfurt am Main und wird über "die Kunst des Lebens" sprechen.

Am 1. August von 9:30 bis 11:30 findet eine Podiumsdiskussion über Verantwortung, Wirtschaft, Ethik und Umweltbewusstsein statt. S.H. der Dalai Lama im Gespräch mit Prof. Dr. Karl-Heinz Brodbeck, Prof. Dr. Mojib Latif und Prof. Götz W. Werner.

Link zur Ankündigung der Veranstaltung
(Tickets können bereits gebucht werden)

15 Mai 2009

14 Mai 2009

Interview mit dem Bürgermeister von Bozen



"Jeder, der ein Grundeinkommen hat, ist Besitzer von sich Selbst."

Mit diesem Satz eröffnete Luigi Spangnolli, Bürgermeister von Bozen, das internationale Grundeinkommen-Netzwerktreffen am 11. Mai 2009 im Südtirol. Sepp Kusstatscher, Mitglied des Europäischen Parlaments, hat die Netzwerke aus D, A, I und der CH zum Gespräch und Austausch in die European Academy in Bozen eingeladen.

Am Vorabend wurde der Film Grundeinkommen erstmals mit Untertiteln (italienische Übersetzung von Sylvia Mair) im Filmclub in Bozen vor einem interessierten Publikum vorgeführt und diskutiert. Entsprechende DVDs können beim Büro Kusstatscher (markus.lobis@kusstatscher.net) bestellt werden.

Bericht vom Netzwerktreffen

12 Mai 2009

Grundeinkommen - da geht was



Herzliche Einladung zu den "Studientage Soziale Skulptur" in Achberg am Bodensee

Vom 21.-24. Mai werden wir an diesem schönen Ort und mit viel Zeit die Idee des Grundeinkommens vertiefen, ausleuchten und mit künstlerischen Mitteln erproben.

Grundeinkommen - da geht was

Kontakt & Anmeldung unter:
Rainer Rappmann, Hüttenweiler 8
D - 88239 Wangen (Allgäu)
Tel: 0 / 75 28 - 77 34 (AB)
Fax: 0 / 75 28 - 60 28
FIU-Verlag@t-online.de

09 Mai 2009

Blickpunkt Bundestag - Grundeinkommen

Interview mit Susanne Wiest (Petition Grundeinkommen) und Rolf Stöckel (MdB und Vorstandsmitglied der SPD-Fraktion) in der Zeitschrift Blickpunkt Bundestag.

Ein Einkommen zum Auskommen

Der Beitrag enthält auch kurze Stellungsnamen der Bundestags-Fraktionen.

08 Mai 2009

Auf dem Weg zum Grundeinkommen - Ein Tagesbericht

29. April 2009, Basel und Freiburg i.B.

12 Uhr, die große Aula der Universität Basel füllt sich, am Eingang werden Zettel verteilt, auf denen vor den Absichten des Milliardenschweren Unternehmers Götz Werner mit dem Grundeinkommen gewarnt wird, insbesondere was die Finanzierung durch die Mehrwertsteuer betrifft.
Ueli Mäder, Prof., Dr., bekanntester Soziologe der Schweiz, Dekan der Philosophisch Historischen Fakultät hat eingeladen und moderiert. "Psyche, Macht und Grundeinkommen" ist der Titel der Veranstaltung. Interesse am anderen Menschen und an der Welt, sagt Götz Werner, sei seine Triebfeder. Ob das nicht machtimmanent sei, der Wille zur Macht nicht vorausgesetzt sei bei seiner Karriere, fragt eine Psychologin und glaubt den friedlichen Klängen des Konzernchefs nicht. Es sei ja nicht unüblich, sagt ein Assistent von Prof. Mäder, dass jemand, nachdem er sich materiell bestens ausgestattet hat, dann auch noch das Gefühl verschaffen will, das alles verdient zu haben, in dem er sich für etwas Gutes einsetzt, etwas Soziales.




Götz Werner spricht über etwas anderes. Es sei die Folge der Geschichten von Onkel Dagobert, erklärt er, dass die Menschen nicht unterscheiden könnten zwischen Kapital und Privatvermögen. Das Unternehmen ist Aufgabe, nicht Anspruch. Zum Grundeinkommen sei er durch seine geschäftliche Tätigkeit gekommen, weil den Menschen ihre Arbeit, ihr Beitrag zum Unternehmen wie auch zur Gesellschaft nur ermöglicht, nicht bezahlt werden kann.

14 Uhr, Götz Werner, Ueli Mäder und eine Schar Interessierte wechseln den Ort, treffen sich im unternehmen mitte zum Gespräch im kleinen Kreis. Daniel Häni Gastgeber, Enno Schmidt moderiert. Finanzkrise, Zinsspirale, das ganze Geld bei einigen wenigen, das war schon vorher Thema. Götz Werner sieht das Geld im Fluss. Dass die Gewinne sozialisiert werden, wie im Sozialismus, habe den Menschen nicht viel gebracht. Dass sie in die Hände der Unternehmer/Eigentümer fließen, sei nicht so schlecht. Das eine sei die Ertragserzielung, dass man Erträge erzielt, das andere die Ertragswidmung, letztlich das Schenken. Das sieht Ueli Mäder nicht so. Den Reichtum der gnädigen Haltung der Reichen überlassen? Feudalisierung der Gesellschaft? Es müsse gesetzliche Regeln geben, Steuern, die einen größeren Anteil des Reichtums der wenigen zu den vielen bringen. Besser sei, so Werner, wenn im Finanzzirkus einiges schlicht verboten sein. Wie im Straßenverkehr, Regeln. Z.B. im Aktienrecht. Wenn der Aktionär nicht nur mit dem Aktienwert haftet, sondern mit seinem Privatvermögen, würden die Exzesse umgehend aufhören.



Und das Grundeinkommen? Mäder ist für die Ausweitung und Aufstockung der staatlichen Ergänzungsleitungen für Bedürftige ohne Bedürftigkeitsprüfung, automatisch durch das Finanzamt. Das bedingungslose Grundeinkommen befürwortet er generell und schon seit langem, sieht in dieser Debatte im Moment aber eher eine Konkurrenz für die möglichen Schritte bei den Ergänzungsleistungen. Die kleine Runde nimmst zur Kenntnis, sieht aber eher die Ergänzung als die Konkurrenz, die Ergänzungsleistungen als Schritt auf dem Weg zum Grundeinkommen. Mäder und Werner, beide hochkarätig, reden doch in Manchem aneinander vorbei. Mäder geht vom Unternehmerischen aus als radikale Gewinnorientierung für die Taschen der Eigentümer auf Kosten auch der Mitarbeitenden. Er geht vom Sozialen und staatlich Sozialen aus als nachträglicher Umverteilung. Werner spricht von einem Unternehmertum, dem das Erzielen wie das Widmen von Ertrag treuhändische Aufgabe ist. Wert und Ertrag des Unternehmens sind nicht privates Geld. Sinnorientierung. Ein Begriff von Wirtschaft, der noch gar nicht im Bewusstsein ist?

20 Uhr,
Freiburg, Festsaal der Schule St. Georgen. Am Eingang werden Kronen verteilt wie im Film Grundeinkommen in der Szene am Hauptbahnhof. Jeder ein König, eine Königin, jedem ein Grundeinkommen. Der Bürger ist Souverän – auch ohne Krone.



"Die Einkommenslosigkeit blockiert die Arbeit" heißt ein Artikel, der druckfrisch ausliegt.



Voller Saal, rund 500 Menschen, besetzte Stühle auch auf der Bühne.



Claudia Hecklau, Grundeinkommensaktivistin aus Freiburg, Daniel Häni und Götz Werner stehen Rede und Antwort.



Erstes Bürgergespräch zum Grundeinkommen. Enno Schmidt moderiert und lenkt die Fragen aus der Bürgerschaft auch immer wieder mal zurück zu in den Saal. Denn in den Händen aller liegt die Einführung des Grundeinkommens. Protagonisten gibt es auch unter ihnen, Statements kommen so häufig wie Fragen. Und nicht erst später und gegen die Mächtigen, sondern jetzt findet das Grundeinkommen statt, jetzt in diesem Bürgergespräch mit mehr Zutrauen zur eigenen Überzeugung als zur Verhinderungsgewalt abstrakter Gegner.





Ob man es nicht gleich und gleichsam testweise in Freiburg einführen könne, fragt jemand. Dann wäre die Stadt wohl schnell überbevölkert, schießt als Bedenken in den Saal. Besser vielleicht in Mecklenburg-Vorpommern. Es gäbe wieder Einkommen in der Provinz, die Leute blieben, das Land würde nicht nur Testfeld genmanipulierter Kartoffel und Schlachtfeld gigantischer Schweinemastfabriken. Die vielen kleinen lokalen Kulturinitiativen erhielten Aufwind, machten Gegend und Leben attraktiver. Gestaltungsspielräume wären zu nutzen. Alternativen und sinnvolle Arbeit gibt es genug, wo man die Erwerbsbrille absetzt und die Augen auf macht.



Aber die Finanzierung, Zahlen, Berechnungen? Manche Fragen im Saal sind die Fragen von Bekannten und Verwandten, mit denen man über das Grundeinkommen sprach. Peinlich, ertappt, keine Antwort gewusst. Eigene Meinung und keine Ahnung? Aber muss man alles beantworten können? Das Grundeinkommen ist kein Verkaufsgut, wer es befürwortet kein Verkäufer, der eine Bedingungsanleitung vorzulegen hat, kein Kreditnehmer gegenüber einem Gläubiger, dem man einen Businessplan abzugeben hat. Man verkündet auch keinen Politikerentscheid, dem gegenüber der andere sich nur durch Skepsis behaupten kann. Menschen sind verschieden, Erfahrungen und was einem wichtig ist auch.



Eine "ergebnisoffene Forschungsfrage" nennt Götz Werner die Debatte ums Grundeinkommen. Und genau so ist sie am fruchtbarsten. Die Initiative liegt bei jedem Einzelnen.

Enno Schmidt


Fotoalbum

Grundeinkommen - 500 gekrönte Häupter in Lörrach



Ein Film von Rouven Kellermann über die Krönungs-Aktion am 1. Mai auf dem Marktplatz in Lörrach zum Thema Grundeinkommen.

„Wenn jeder sein eigener König ist, muss keiner der König des anderen sein."
(Michael Sennhauser, Schweizer Radio DRS)

Wer selber auch Krönen will, meldet sich bei der Krönungswelle

04 Mai 2009

Filmvorführung und Netzwerktreffen in Bozen



Erstmals wird der Grundeinkommens Film mit Untertitel (I) im Kino gezeigt.

Herzliche Einladung zur Premiere in Bozen
Sonntag 10. Mai, 18.00, Filmclub

mit anschliessender Diskussion

Am Montag 11. Mai findet in Bozen auf Einladung von Sepp Kusstacher ein internationales Grundeinkommen-Netzwerktreffen statt mit Gästen aus I, A, D und CH.

Link zum Programm

Video-Botschaft von Sepp Kusstascher zum 1. Mai

Film Grundeinkommen - Karlstorkino in Heidelberg



Am Samstag 9. Mai um 19.00 zeigt das Heidelberger Karlstorkino den Film Grundeinkommen im Sonderprgramm "GELD".

Mit einer Einführung von Peter Dellbrügger und anschliesssender Diskussion zum Grundeinkommen.

Weitere Filmvorführungen

Gedanken schaffen Realität



"Geistig Arbeiten ist wichtig. Die Gedanken schaffen Realität."
Susanne Wiest im Interview mit Alice Grinda
Berlin, am 1. Mai 2009